Kommentar
17:34 Uhr, 10.03.2006

Wasser was?

Erde, Luft, Feuer und Wasser sind die vier Grundelemente. Wann kommt der erste Investmentfonds für heiße Luft?

Anfangs lief das erste Grundelement an den Aktienmärkten: die Erde. Energie- und Rohstoffonds sind die Top-Branchen der letzten Jahre. Auf einer Investorenkonferenz erklärte jüngst ein sehr erfolgreicher US-Aktienfondsmanager, dass er einfach nicht wisse, ob der Ölpreis wieder ansteigt oder fällt. Er könne es nicht einschätzen und deshalb gewichte er den Ölsektor neutral zum Markt. Aber er wisse, dass der als zyklisch geltende Ölsektor fundamental-historisch überbewertet sei und die Märkte irrational. Also: Neutrales Gewicht der Branche im Fonds – keine Marktmeinung.

Dann wird es schon heißer, das zweite Element: Feuer. Der Solarsektor ist brandheiß an den Börsen. Die Kurssteigerungen phantastisch. Hätte ich es vorher gewusst, ich hätte es Ihnen gesagt!

Und jetzt das dritte Element: Wasser. Als Investmentthema offeriert von der blauen Bank. Eine Fondsanlage in Wasser, erneuerbare Energie und Agrochemie ist zur Zeit der letzte Schrei. In den Unterlagen der DWS heißt es: „Die Knappheit der Ressourcen wie fossile Energie und Wasser sowie die begrenzten landwirtschaftlichen Anbauflächen zwingen zu großen Investitionen.“ Und natürlich müssen die Emerging Markets mit Umweltverschmutzung und Wasseraufbereitung herhalten. Und globales Bevölkerungswachstum verlangt nach Agrochemie. Und mittlerweile wissen wir auch, dass irgendwann das Öl leer ist.

An all den Argumenten ist sicher auch was dran. Aber braucht man dafür einen spezialisierten Investmentfonds? Solche säkularen, scheinbar einfach zu findenden Trends sollten demnach in globalen Aktienfonds stark gewichtet sein, bietet dieser Investmentbereich - nach Auskunft der Marketingunterlagen des DWS Zukunftsressourcen - Wachstum par exellance. Es ist der Job des Fondsmanagers eines globalen Aktienfonds diese säkularen Wetten für den Anleger zu spielen. Der private Investor sollte sich bei solchen Themenfonds zurückhalten.

Wann kommt ein Fonds für heiße Luft? Und damit das vierte Element.

Quelle: Morningstar Deutschland

Die Aufgabe der Fonds-Ratingagentur Morningstar ist es, leicht zugängliche Informationen und Anwendungen anzubieten um den Anlegern eine objektive Hilfe zu den mehr als 6.000 in Deutschland zugelassen Fonds zu geben. Als Teil des europäischen Netzes lancierte Morningstar seine Dienste in Deutschland am 23.05.2001 unter www.morningstarfonds.de

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten