„Was kümmert mich ein Geschwätz von gestern“
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Wer sich mit Devisen beschäftigt, muss einen alten Spruch von Konrad Adenauer zumindest temporär beherzigen: „Was kümmert mich ein Geschwätz von gestern“ war des ersten BRD-Kanzlers Regierungs-Motto. Und wenn man mit der Flut von Konjunkturdaten aus der ganzen Welt zurechtkommen will, dann muss man immer wieder darauf zurückgreifen. Da fallen einmal die US-Arbeitsmarktdaten einen Tick besser aus als erwartet, und schon muss die Zinssenkungsfantasie zurückgeschraubt werden. Zwei Wochen davor war es noch andersrum. Ein Rodrigo de Rato, seines Zeichens Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF), bezeichnet den US-Dollar als unterbewertet. Weitere Prominente werden wohl mit Verbalinterventionen folgen, denn die Exportbranche ist gar nicht so amused über die Euro-Stärke.
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Und EZB-Präsident Trichet findet beschwichtigende Worte zur Situation des Finanzmarktes. Erstmals seit längerem wurde dem Markt sogar per Tender Liquidität entzogen. Das ist ein klares Signal: Das ärgste ist jetzt überstanden. Vorerst.
Und die Märkte spielen Hausse. Dow Jones auf neuem Allzeithoch, als wenn nichts gewesen wäre. Der DAX ein paar Prozent entfernt.
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Wenn es überhaupt eine New Economy gab oder gibt, dann ist dieser Begriff nicht adäquat für die Internetwirtschaft, die ihr den Namen gab. Sondern eher für das makroökonomische Handling der Volkswirtschafen durch die Notenbanken und ihre Verbündeten. Das nötigt schon Respekt ab, schließlich sind wir mitten im längsten Wirtschaftsaufschwung der Menschheitsgeschichte, und es wurden bereits etliche Krisen gemeistert. Und es geht anscheinend weiter. Europa wird im zweiten Halbjahr wieder ordentlich performen, das hat auch Trichet klargestellt. Asien boomt ohnehin ohne Ende.
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Auch politisch scheint die Lage sich zu stabilisieren. Einer der größten Gefahrenherde der letzten Jahre war Nordkorea und sein potenzielles Atomarsenal. Und jetzt? Die Drohkulisse ist wie weggeblasen. Sogar eine Wiedervereinigung des armen Nordens mit dem wirtschaftlich mächtigen Süden erscheint als Fernoption gar nicht so abwegig.
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Gut für die Amerikaner, die sich damit auf das Hauptproblem Iran konzentrieren können. Das bitterarme Nordkorea ist letztlich ausgehungert, der im Vergleich dazu wohlhabende Iran wird sicherlich nicht auf diese Art die Waffen strecken. Die Konfrontation mit dem politischen Islam, nicht mit dem Kommunismus wie früher, wird der entscheidende Konflikt der nächsten Jahre und Jahrzehnte.
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