Kommentar
14:30 Uhr, 03.08.2017

Was ist nur mit dem Franken los?

Der Schweizer Franken wertet rapide ab. Steckt die Schweizerische Nationalbank dahinter? Und können private Trader davon profitieren?

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Der Schweizer Franken hat in den vergangenen Wochen rapide an Wert verloren. Der Euro erreichte gegenüber dem Franken den höchsten Stand seit Januar 2015. Damals hatte die SNB ihren Euro-Mindestkurs von 1,20 überraschend aufgegeben. In der Folge kam es zu einer rapiden Franken-Auswertung und dramatischen Kursverlusten beim Währungspaar EUR/CHF.

Im Zuge der allgemeinen Euro-Stärke der letzten Wochen hat nun auch das Währungspaar EUR/CHF stark zugelegt. Dabei überrascht allerdings die Vehemenz der Aufwärtsbewegung, denn insbesondere in der vergangenen Woche hat der Euro deutlich stärker gegenüber dem Franken als gegenüber anderen Währungen gewonnen.

Hinter vorgehaltener Hand vermuten einige Marktteilnehmer, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) hinter dem starken Anstieg beim Währungspaar EUR/CHF steckt. Womöglich hat die SNB die Euro-Stärke als Chance begriffen und selbst am Devisenmarkt interveniert, um den Franken künstlich zu schwächen, indem sie Euros kauft. Immerhin betrachtet die SNB den Franken nach wie vor als überbewertet und hat auch eigene Interventionen nie ausgeschlossen. Tatsächlich könnte jetzt ein guter Zeitpunkt für solche Interventionen der SNB sein. Denn wenn ohnehin wie verrückt Euros gekauft werden, fallen zusätzliche Käufe der SNB nicht so auf.

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Eine Intervention der SNB bedeutet nichts anderes, als dass die SNB selbst "gedruckte" Schweizer Franken gegen andere Währungen eintauscht. Mit den Fremdwährungen erwirbt die SNB dann Vermögenswerte im Ausland, insbesondere Anleihen, aber durchaus auch Aktien. Schweizer Franken kann die SNB so viel schöpfen, wie sie möchte. Mit diesem aus dem Nichts geschöpften Geld erwirbt die SNB dann aber durchaus reale Vermögenswerte.

Mit ihrem Kaufrausch im Ausland hat sich die SNB längst von einer Notenbank zu einem gigantischen Hedgefonds entwickelt. Seit 2009 kauft die SNB massiv Vermögenswerte im Ausland, um eine zu starke Aufwertung des Franken zu verhindern. Inzwischen hat die SNB Devisenreserven von 724,1 Milliarden Franken angehäuft. Das selbst geschöpfte Geld legt die SNB vor allem in Form von ausländischen Staatsanleihen an, die rund 68 Prozent an den Devisenreserven ausmachen. Doch die SNB besitzt auch ein beachtliches Aktienportfolio, das sich auf rund 20 Prozent der Devisenreserven beläuft.

Für Trader ist klar, was die SNB-Interventionen bedeuten: Schon wegen der gigantischen ausländischen Vermögenspositionen kann die SNB kein Interesse daran haben, dass der Franken aufwertet. Private Trader sind gut beraten, sich nicht gegen die mutmaßlichen SNB-Interventionen zu stellen. Die Zeichen für weitere Kursgewinne beim Währungspaar EUR/CHF sind gut.

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2 Kommentare

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  • Stockhorn
    Stockhorn

    Herr Baron, leider liegen Sie hier völlig falsch, wie alle Journalisten. Die SNB kann KEIN Geld schöpfen!!!! Frage mich immer, warum das immer erwähnt wird, es geht nicht. Die SNB kann nur Bargeldschöpfen, also Noten und Münzen aber kein Giralgeld. Das wird von den Geschäftsbanken geschöpft. Empfehle Ihnen die Bilanz der SNB zu studieren. Dort ist alles als Fremdkapital gebucht, heisst sie schuldet das Geld den Geschäftsbanken, diese schöpfen es aus dem NICHTS! Zudem, die SNB ist eine stinknormale Handels-AG mit allen rechtlichen Konsequenzen. Gibt es jetzt einen Börsencrash und damit entsteht eine Unterbilanz bei der SNB, muss man sie sanieren oder sie geht in Konkurs. Heisst, würde die Geschäftsbanken vermutlich mitreissen, da sie dann die Kredite abschreiben müsste. Oder eine Sanierung via Steuerzahler, die Aktionäre sind mehrheitlich der Bund und die Kantone. Diese müssten dann blechen, was bei diesen Unsummen unmöglich ist. Was die SNB hier treibt, ist hochgradig kriminell und abscheulich! Sie kann die Schweiz jederzeit in den Bankrott treiben mit ihrem Gebahren! Dass hier die Politik nicht einschreitet, schreit zum Himmel! Das müsste man dringend unterbinden! Ich empfehle ihnen den Link zu lesen, da ist alles bestens erklärt! Und nochmals, schreiben Sie bitte nie wieder, die SNB schöpft Geld aus dem Nichts und kauft damit Euro und damit wiederum Aktien, das ist ein Ammenmärchen, wo leider alle drauf reinfallen, es stimmt einfach nicht!

    https://insideparadeplatz.ch/2013/09/25/die-snb-un...

    18:14 Uhr, 05.08. 2017
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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