Kommentar
13:36 Uhr, 14.09.2020

Was ist los mit diesem Markt?

Erst werden Highflyer-Aktien wie verrückt nach oben getrieben, dann stürzen sie plötzlich ab. Was steckt hinter den großen Schwankungen des Marktes und wie geht es jetzt weiter?

Erwähnte Instrumente

  • iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) - WKN: A0RPWH - ISIN: IE00B4L5Y983 - Kurs: 54,619 € (Stuttgart)
  • Tesla Inc. - WKN: A1CX3T - ISIN: US88160R1014 - Kurs: 372,720 $ (NASDAQ)

Als wären die Corona-Pandemie und die dadurch ausgelösten realwirtschaftlichen Folgen noch nicht schlimm genug, hat der Markt zunehmend auch mit ganz eigenen Problemen zu kämpfen.

Nachdem beliebte Aktien wie die von Tesla oder Apple wochenlang wie verrückt nach oben gekauft wurden und scheinbar jeden Bezug zu ihrem fundamentalen Wert verloren hatten, stürzten viele der Highflyer ab Anfang September urplötzlich ab. Bei manchen Highflyern verlief der Sell-off seit knapp zwei Wochen sogar steiler als die anfänglichen Kursverluste im Zuge des Corona-Crashs.

Tesla-Aktie
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Was steckt hinter den dramatischen Schwankungen des Marktes? Nach einem Bericht des "Wall Street Journal" dürften vor allem der zunehmende Einsatz von Optionen auf Einzelaktien und die steigende Beliebtheit von Momentum-Strategien für die jüngsten Marktkapriolen verantwortlich sein.

Tatsächlich hat in den USA das Handelsvolumen mit Optionen ein Rekordniveau erreicht und erstmals in der Geschichte sogar das Handelsvolumen der zugrundeliegenden Aktien überschritten. Laut Wall Street Journal lag das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen bei Optionen auf Einzelaktien und ETFs im September bei rund 35 Millionen und damit 92 Prozent höher als im Vorjahresmonat.

Optionen werden "auf Margin" gehandelt und erfordern deshalb einen weitaus kleineren Kapitaleinsatz als der direkte Kauf von Aktien. Gleichzeitig ist der Handel mit Optionen bei gleichem Kapitaleinsatz aber wegen des Hebeleffekts auch weitaus riskanter als der direkte Kauf von Aktien.

Neben großen Playern wie dem japanischen SoftBank-Konzern, der in den vergangenen Monaten riesige Long-Positionen mit Optionen auf Technologieaktien aufgebaut hat, haben spätestens seit Ausbruch der Corona-Pandemie auch viele Privatanleger in den USA den Handel mit Optionen für sich entdeckt. Einfach zu bedienende Apps wie Robin Hood und zahlreiche Online-Broker haben den Handel mit Optionen auch bei Otto-Normal-Anlegern populär gemacht.

Beigetragen zu den jüngsten Turbulenzen hat aber auch die immer größere Beliebtheit von Momentum-Strategien. Bei Momentum-Strategien setzen Anleger darauf, dass sich Aktien, die sich in der Vergangenheit positiv entwickelt haben, dies auch in Zukunft tun werden. Der Einsatz von Momentum-Strategien dürfte einerseits die positive Wertentwicklung nach dem Corona-Crash verstärkt haben, könnte andererseits aber auch den Verkaufsdruck erhöht haben, als immer mehr Anleger Anfang September die Papiere wieder loswerden wollten.

Momentum-Strategien haben in den vergangenen Jahren und auch nach dem Corona-Crash eine deutliche Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt gezeigt, wie der folgende Chart zeigt. Der Chart vergleicht die Wertentwicklung eines ETFs von iShares auf den MSCI World Index mit einem ETF auf einen speziellen Momentum-Index.

MSCI World ETF vs. MSCI World Momentum ETF
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  • tschak
    tschak

    Momentum ist der akademisch intelligente Ausdruck für:
    Blindlfiegen
    Free-Riden
    und Kaufen, was bereit stark gestiegen ist, aka FOMO-Plays...
    also recht stupid, hört sich aber sehr gescheit an.
    1982 bis 1999 war ein einziges Momentum - Chaos.
    Sogar BullShYd-Energiewerte und Pharma ist angestiegen ohne Ende.
    Daher auch viele Weisshaarköpfe, die wichtig tun, weil sie einfachstes Geld machen durften zwischen 1982 und dem Jahr 1999, Wenigstens haben die alten Männer im Jahr 1998 einen heftigen Tritt bekommen durch die Asienkrise und den LTCM-Schock !!

    14:40 Uhr, 14.09.2020