Kommentar
10:10 Uhr, 08.05.2024

Was hilft dem DAX und was nicht?

Wie immer lässt sich der DAX vom US-Markt leiten. Korrigiert der US-Markt, fällt auch der DAX. Zuletzt hielt sich der DAX allerdings etwas besser als die US-Leitindizes. Vor allem ein Umstand hilft deutschen Aktien und dieser hat nichts mit den USA zu tun.

Die deutsche Wirtschaft ist zu Jahresbeginn gewachsen. Es war zugegebenermaßen mit 0,2 % nicht viel, aber mehr als erwartet wurde (0,1 %). Die meisten Indikatoren deuten darauf hin, dass die Wirtschaft auch in den kommenden Quartalen wachsen kann. Darüber hatte ich berichtet. Dass die deutsche Wirtschaft wieder wuchs, war überraschenderweise gerade den Bauinvestitionen zu verdanken. Diese, zusammen mit Exporten, schoben die Wirtschaft an. Der Inlandskonsum lahmte hingegen.

Die Weltwirtschaft ist für die deutsche Wirtschaft wichtig. Deutschland ist zwar nicht mehr unbedingt der Exportweltmeister, das es einmal war, doch den herbeibeschworenen Kollaps hat es auch nicht gegeben. Für die Weltwirtschaft und vor allem den Welthandel gibt es einen positiven Ausblick. Der positive Ausblick ergibt sich aus dem Exportwachstum von Ländern, die als Frühindikatoren für die Weltwirtschaft gelten.


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Zu diesen Ländern gehören Indien, Brasilien, Vietnam, Südkorea, Taiwan, Türkei, Indonesien und China. Jedes dieser Länder ist für die globale Lieferkette unverzichtbar. Sie stellen viele Produkte her, die am Anfang der Wertschöpfungskette stehen. Steigen die Exporte in diesen Ländern, lässt dies berechtigt hoffen, dass auch der globale Handel insgesamt anzieht (Grafik 1).

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Wachstum beim globalen Handel klingt wie ein Glücksfall für den DAX. Viele Unternehmen sind ja exportorientiert. Mit dem globalen Handel sollten auch deutsche Unternehmen wachsen. Das galt in der Vergangenheit und gilt immer noch. Das Problem: Der DAX ist dem Welthandel vorausgeeilt (Grafik 2). Wachstum des Welthandels wird dem DAX vorerst nicht unter die Arme greifen.

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Was dem DAX stattdessen hilft, ist Wachstum im Inland. Dazu trägt auch der Handel bei. Immerhin über diesen Umweg hilft das Wachstum im Handel auch dem DAX. Deutschland hat das Wachstumstal durchschritten. Binnenwachstum ist das, was dem DAX nun helfen wird und auch helfen muss (Grafik 3).

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Kurzfristig wird sich der DAX auch weiterhin an den US-Indizes orientieren. Mittelfristig ist das Wachstum im Inland dringend notwendig. Das Jahr hat diesbezüglich solide begonnen und der Trend setzt sich kurzfristig fort. Danach kommt es auch darauf an, wie schnell die EZB die Zinsen senkt. Wenn schon wenig konsumiert wird, könnte wenigstens mehr investiert werden, wenn Kredite billiger werden. So oder so, aktuell braucht der DAX Wirtschaftswachstum im Inland.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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