Was Chinas weitere Öffnung für Deutschland bedeutet
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- VerkaufenKaufen
Chinas Präsident hat in der Nacht in einer vielbeachteten Rede angekündigt, die chinesische Wirtschaft weiter öffnen zu wollen. So sollen etwa die Importzölle für Autos, die bisher bei 25 Prozent lagen, stark gesenkt werden. Außerdem sollen Beschränkungen für Beteiligungen ausländischer Unternehmen in China gelockert werden. Insgesamt wolle China mehr importieren und strebe keinen Handelsüberschuss an, sagte Xi.
Die Ankündigungen Xis sind als Zugeständnisse an US-Präsident Donald Trump gedacht, der in den riesigen Handelsüberschüssen Chinas ein Kernproblem der US-Wirtschaft sieht und in der jüngsten Vergangenheit zum Beispiekl kritisiert hat, dass die Importzölle für ausländische Autos in China 25 Prozent, in den USA aber nur 2,5 Prozent betragen.
Doch in der Realität dürften andere Volkswirtschaften viel stärker von einer weiteren wirtschaftlichen Öffnung Chinas profitieren als die US-Wirtschaft. Das zeigt ein Blick auf die Statistik der Herkunftsländer chinesischer Importe. Den größten Anteil an den Importen Chinas haben die Nachbarländer Südkorea und Japan, gefolgt von den USA mit einem Anteil an den chinesischen Importen von 8,5 Prozent und Deutschland mit 5,4 Prozent.
China importiert zwar mehr Waren aus den USA als aus Deutschland. Allerdings darf man nicht übersehen, dass die US-Wirtschaft insgesamt mehr als fünf Mal so groß ist wie die deutsche Wirtschaft. Die Exporte nach China fallen für die US-Wirtschaft also weit weniger stark ins Gewicht als für die deutsche Wirtschaft. Außerdem hat China ja bereits vor der Rede von Xi Strafzölle gegen die USA angekündigt - die auch Bestand haben dürften, wenn die USA von ihren neuen Zöllen gegen China nicht abrücken. So will China ausgerechnet Sojabohnen aus den USA mit einem Strafzoll von 25 Prozent belegen. Sojabohnen sind aber das wichtigste US-Exportgut nach China.
Für die deutsche Wirtschaft und insbesondere auch für viele DAX-Konzerne hat die chinesische Wirtschaft eine herausragende Bedeutung. So ist etwa China für Volkswagen der mit Abstand größte Absatzmarkt - weit vor Deutschland. Die Marke Volkswagen verkaufte im ersten Quartal 2018 weltweit 1,525 Mio. Fahrzeuge - davon 755.700, also fast die Hälfte, in China und nur 138.700 in Deutschland und 84.000 in den USA.
Volkswagen ist ein extremes Beispiel - und doch hat China sowohl als Produktionsstandort als auch als Exportmarkt inzwischen auch für zahlreiche andere deutsche Konzerne eine herausragende Bedeutung. Sollte China wie angekündigt seine Wirtschaft weiter öffnen, wäre das voraussichtlich stark positiv nicht nur für die deutsche Wirtschaft, sondern auch für den deutschen Aktienmarkt. Offen bleibt vorerst aber, wie schnell China die angedeuteten Reformen tatsächlich angeht. Sollten auf die Worte schnelle Taten folgen, ist es gut möglich, dass der DAX perspektivisch wieder in Richtung Allzeithoch klettert.
Sie interessieren sich für das Value-Investing, die Geldpolitik der Notenbanken oder andere interessante Anlagethemen? Folgen Sie mir kostenlos auf der Investment- und Analyseplattform Guidants, um keinen Artikel zu verpassen!
World of Trading 2024: Triff die stock3-Experten live vor Ort
Am 22. & 23.11. findet die World of Trading in Frankfurt statt & stock3 ist mit dabei. Wir laden Dich ein, uns & unsere Experten näher kennenzulernen. Mit dabei sind u.a. Bastian Galuschka, Sascha Gebhard u.v.m.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Der Volkswagen-Konzern erwägt personelle Veränderungen im Vorstand, die auch mit Änderungen bei den Ressortzuständigkeiten verbunden wären. Dazu könnte auch eine Veränderung im Amt des Vorstandsvorsitzenden gehören. Dies teilte der Konzern in einer ad-hoc-Mitteilung mit. Auf Grundlage dieser Überlegungen führt der Vorsitzende des Aufsichtsrats derzeit Gespräche mit verschiedenen Mitgliedern des Aufsichtsrats und des Vorstands. Laut einem Bericht des Handelsblatts soll VW-Konzernchef Matthias Müller gehen. Er werde abgelöst, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Unternehmenskreise. Sein Nachfolger solle Herbert Diess werden, der die Kernmarke VW führt.