Fundamentale Nachricht
14:29 Uhr, 21.02.2023

Warum Wirtschaftswachstum zu erwarten ist

Frank Schwarz, Portfoliomanager bei MainFirst Asset Management, sieht in den Bereichen Energie, Transport, Batterien und Halbleiter Potenzial für wirtschaftliches Wachstum.

Covid-19, der Krieg gegen die Ukraine, Unsicherheiten bei der Energieversorgung: Die Welt blickt auf eine Reihe unerwarteter Ereignisse und Entwicklungen zurück. Dies hat jedoch nicht nur zu Unsicherheiten geführt, sondern bietet auch Potenzial für wirtschaftliches Wachstum. Frank Schwarz, Portfoliomanager bei MainFirst Asset Management, nennt drei Bereiche, welche durch die aktuelle Situation in den Fokus der Anleger rücken sollten:

  1. Innovationen bei Speichermöglichkeiten: Verkehr, Batterien und erneuerbare Energien im Aufwind

    „Der Dekarbonisierungsprozess entwickelt sich derzeit von einem eindimensionalen Ökosystem zu einem mehrdimensionalen, da Kapitalmärkte, Unternehmen und Regierungen ihre Nachhaltigkeitsbemühungen auf ein breiteres Spektrum sauberer Technologien ausweiten“, erläutert Schwarz. Nach den erneuerbaren Energien rücke der Verkehrssektor als zweitgrößter CO2-Emmitent in den Fokus, hier seien Innovationen auf dem Vormarsch. Elektro- und Hybrid-Fahrzeuge gewinnen Marktanteile und werden aufgrund ihrer Bedeutung für den Klimawandel politisch weiter gefördert. „Entsprechend werden Batterien und die benötigten Rohstoffe in Zukunft noch wichtiger“, so Schwarz.

    Auch im Energiesektor gewinnen Batterien an Bedeutung: Besonderes Augenmerk gelte hierbei der Wind- und Solarenergie, für die die Möglichkeit der Energiespeicherung ein sogenannter „Gamechanger“ sei. „Ähnlich wie 2011, als nach dem Nuklearunfall in Fukushima die Verschiebung in Richtung erneuerbarer Energien beschleunigt wurde, markiert der Krieg gegen die Ukraine einen entscheidenden Wendepunkt für den weltweiten und insbesondere europäischen Energiesektor“, erläutert Schwarz. „In Kombination mit dem anhaltenden Fokus auf die Dekarbonisierung bedeutet dies, dass der kommende Investitionszyklus durch eine steigende Bedeutung der erneuerbaren Energien gekennzeichnet sein wird.“


  2. Halbleiter: Bedarf steigt entlang gesamter Wertschöpfungskette

    Prozessoren bilden mittlerweile einen Grundpfeiler der globalen Wirtschaft, auch politisch und wirtschaftlich nehme ihre Bedeutung weiter zu, prognostiziert Fondsmanager Schwarz. Aktuell produziert Asien 75 bis 80 Prozent der weltweiten Chips, führend sind Taiwan, Südkorea, China und Japan. „Ganze 92 Prozent der Prozessoren mit Transistoren kleiner als 10 Nanometer werden exklusiv von TSMC in Taiwan produziert, die anderen 8 Prozent kommen von Samsung in Südkorea“, weiß der Experte. „Taiwan rückt damit in den politischen und das Unternehmen TSMC in den wirtschafltichen Vordergrund.“ Schwarz erwartet für den innovativen Halbleitermarkt aufgrund seiner zunehmenden technologischen und damit wirtschaftlichen Bedeutung ein großes Wachstumspotenzial entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Trotz der jüngsten makro- und geopolitischen Veränderungen, die zu einer kurzfristigen Abschwächung der Nachfrage geführt hätten, bleibe das langfristige Wachstum der Halbleiterindustrie aufgrund des steigenden Siliziumanteils in Endgeräten intakt.


  3. Digitale Transformation verschiebt Unternehmensausgaben und ermöglicht Produktivitätssteigerungen

    Prozesse im digitalen Zeitalter sind auf enorme Rechenleistungen angewiesen und erzeugen riesige Datenmengen. „Ob Machine-Learning oder künstliche Intelligenz (KI) – es werden neue Softwarelösungen benötigt, um diese Flut an Daten effizient zu verarbeiten“, resümiert Schwarz. „Da hier Sicherheit eine entscheidende Rolle spielt, dürfte der Bereich der Cybersecurity in diesem Jahrzehnt ganz vorne bei Innovationen dabei sein. Es ist eine konstante Weiterentwicklung zu erwarten, weil sich ständig neue Herausforderungen stellen.“ KI und maschinelles Lernen hätten das Potenzial, den Trend zu günstigerer Hardware beim Aufbau von Rechenzentren und Netzwerken zu beeinflussen, analysiert der Fondsmanager. Dies könne zu erheblichen Verschiebungen bei den Anteilen von Hardware-, Software- und Dienstleistungsausgaben der Unternehmen führen. „KI und maschinelles Lernen können daher die Produktivität steigern, was dem Wirtschaftswachstum, der Rentabilität, den Kapitalrenditen und den Bewertungen von Vermögenswerten zugutekommen kann.“

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