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17:12 Uhr, 25.06.2019

Warum Facebook das wertvollste Unternehmen der Welt werden könnte

Facebook ist an der Börse 520 Mrd. Dollar wert. Microsoft bringt es auf das Doppelte. Dennoch könnte Facebook bald wertvoller sein.

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  • Meta Platforms Inc
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    Kursstand: 189,210 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Meta Platforms Inc - WKN: A1JWVX - ISIN: US30303M1027 - Kurs: 189,210 $ (NASDAQ)

Facebook machte zuletzt wieder Schlagzeilen, wenn auch ausnahmsweise nicht durch neue Datenlecks. Kontrovers sind die Schlagzeilen dennoch. Es geht um Libra, eine neue Kryptowährung, die von Facebook vorangetrieben wird.

Libra gehört nicht Facebook, sondern einem Konsortium aus vielen Unternehmen, darunter Visa, Mastercard, PayPal, ebay, Uber, Booking und Vodafone. Das sind viele klingende Namen und man fragt sich wie sie sich alle auf eine solche Kooperation einlassen konnten.

Die Antwort darauf ist vermutlich einfach: Facebook. Obwohl der Kryptomarkt noch relativ neu ist und viele Kinderkrankheiten überstehen muss, ist hier eine Allianz entstanden, die wohl keiner für möglich hielt. Trotzdem ist es gelungen. Grund dafür sind wohl Facebooks 2,4 Milliarden Nutzer.

Kein Unternehmen auf der Welt hat eine so große Kundenzahl. Firmen können es sich gar nicht leisten, nicht dabei zu sein. Facebook hat zwar derzeit nicht den besten Ruf, aber Geld stinkt ja bekanntlich nicht – und hier geht es um viel Geld.

Investoren, zu denen die Gründerunternehmen zählen, stellen zusammen mit anderen Investoren das Startkapital zur Verfügung. Dieses Geld wird in Reserven investiert. Reserven sind vor allem kurzfristige Schuldverschreibungen wie US-Treasury Bills. Diese Anlagen erwirtschaften Zinsen. In den USA sind das aktuell immerhin über 2 %.

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Die Zinsen sollen die Kosten decken. Was übrig bleibt, wird an die Investoren ausgeschüttet. Am Anfang ist das kein besonders lukratives Geschäft. Das kann es aber werden. Jede Libra Coin, die ausgegeben wird, ist durch Reserven gedeckt. Will ich Libra kaufen, mache ich das mit Euro, Dollar oder einer anderen Fiat Währung. Damit kauft die Libra Gesellschaft dann Reserven.


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Ist Libra erfolgreich, könnten die Reserven hunderte Milliarden oder gar Billionen umfassen. Es gibt jedoch nur eine geringe Anzahl an Investoren, auf die die Zinsen verteilt werden. Verbraucher wie wir erhalten keine Zinsen. Das ist ein enormer Hebel, den Investoren so zur Verfügung haben.

Ein Rechenbeispiel: Libra sammelt Reserven in der Höhe von 500 Mrd. Dollar an und erhält dafür 1 % Zinsen (5 Mrd. Dollar). Einer der aktuell 28 Investoren, der 10 Mio. investiert hat (das ist der Mindestbetrag), hat einen Anteil von 3,5 %. 3,5 % von 5 Mrd. an Zinsen sind knapp 180 Millionen. Für ein Investment von 10 Mio. ist das keine schlechte jährliche Rendite.

Libra hat das Potential zu einer wahren Geldmaschine zu werden. Wieso aber soll Facebook dann so viel mehr wert sein, wenn es doch ein Konsortium ist?

Libras Ziel ist es, möglichst viele Anwendungen zu (er)finden. Daran lässt sich mindestens so gut verdienen wie es z.B. Apple über den App Store bereits heute tut. Gleichzeitig hat Facebook 2,4 Mrd. Nutzer, denen es diese Anwendungen schmackhaft machen kann.

Am Ende wird Facebook für viele noch unverzichtbarer als es heute schon ist. Wie viel das wert ist, kann man schlecht beziffern, zweifellos aber mehr als der heutige Börsenwert von 520 Mrd.


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  • aurarius
    aurarius

    👍👍👍

    00:07 Uhr, 26.06. 2019

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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