Warum China jetzt interessant für Investoren ist
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Rund um den Globus wird sich das Konsumentenverhalten mit der zunehmenden Überwindung der Coronakrise verändern: Neue Gewohnheiten wie ständiges Händewaschen, Selbstisolation und Hamsterkäufe werden allmählich wieder zurückgefahren, aber nicht sofort verschwinden. „Ein kurzfristiges Verhalten wird nach ungefähr sechs Wochen zu einer langfristigen Gewohnheit. Nach vielen Wochen mit Arbeiten im Home-Office und öffentlichen Beschränkungen wird daher ein Teil der Bevölkerung auch weiterhin von zu Hause aus arbeiten, große Versammlungen vermeiden und Online-Bildungsangebote nutzen“, prognostiziert Patrick Vogel, Fondsmanager des MainFirst – Global Equities Fund. „Auch das Kaufverhalten wird dauerhaft verändert bleiben, die Verbraucher füllen zunehmend online ihren Einkaufswagen.“ Dadurch würden sich die Landschaft des Einzelhandels und die Lieferketten insgesamt verändern.
Auch auf Unternehmensebene erwartet Aktienexperte Vogel Veränderungen: „Die Nachfrage nach Cloud-Infrastruktur für Rechenleistung und Datenspeicherung wird sich weiter beschleunigen. Die Umstellung auf Roboter und künstliche Intelligenz, die bereits zuvor im Gange war, wird durch die Pandemie ebenfalls forciert.“ Profiteure sind Unternehmen, die entsprechende Lösungen anbieten. Die meisten davon sitzen in China und im US-amerikanischen Silicon Valley. „China wird auch auf anderen Gebieten von den zukünftigen Konsumbedürfnissen profitieren: Beispielsweise wird sich die Nachfrage nach Luxusartikeln wieder erholen“, ist sich Vogel sicher. Anders beim Essen, hier würden Lieferservices dauerhaft gegenüber Restaurantbesuchen Marktanteile gewinnen. „Bargeldtransaktionen zeigen, dass sich diese Gewohnheiten in China bereits entsprechend geändert haben, und dies wiederholt sich in Europa und den USA“, so der Fondsmanager.
Vogel erwartet allerdings keine Beruhigung im Konflikt zwischen den USA und China. In diesem Jahrzehnt hat China die Gelegenheit, in vielen Bereichen, wie etwa Technologie, allgemeiner wirtschaftlicher Dominanz sowie politischem Einfluss, die Führung zu übernehmen. „Das Verbot für US-Investoren, chinesische Aktien zu kaufen, wird diesen Prozess nicht aufhalten. Es kann aber die Volatilität erhöhen oder die Liquidität in US-Notierungen verringern.“ Für ihn gilt daher, die kurzfristigen Schwankungen zu akzeptieren und den Fokus auf die langfristigen Gewinner zu legen.
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