Kommentar
11:11 Uhr, 07.08.2022

Warren Buffett verbucht gigantischen Nettoverlust

Der Kursrutsch an den Aktienmärkten im zweiten Quartal hat auch im Portfolio von Warren Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway Spuren hinterlassen, wie der jetzt veröffentlichte Quartalsbericht zeigt.

Erwähnte Instrumente

  • Berkshire Hathaway Inc. - WKN: A0YJQ2 - ISIN: US0846707026 - Kurs: 292,070 $ (NYSE)

Berkshire Hathaway verbuchte unter dem Strich im zweiten Quartal ein Nettoergebnis von minus 43,8 Milliarden Dollar, nach einem Gewinn von 28,1 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal, wie Berkshire Hathaway am Samstag mitteilte. Verantwortlich für den Fehlbetrag war insbesondere ein gigantischer Verlust bei den gehaltenen Wertpapieren (v.a. Aktien) im Portfolio von Berkshire Hathaway. Hier wurde ein Verlust von 53,0 Milliarden Dollar verzeichnet, nach einem Gewinn von 21,4 Milliarden Dollar vor einem Jahr.

Seit der Änderung der entsprechenden Bilanzierungsregeln vor einigen Jahren muss Berkshire Hathaway auch unrealisierte Verluste mit Aktien und anderen Wertpapieren in der Gewinn- und Verlustrechnung verbuchen. Dies führt je nach Entwicklung der Aktienmärkte im jeweiligen Quartal zu großen Schwankungen beim Nettoergebnis. Warren Buffett empfiehlt deshalb, dem Nettoergebnis von Berkshire Hathaway keine große Beachtung zu schenken. „Die Investmentgewinne oder -verluste im Quartal sind meistens bedeutungslos“, betonte Buffett auch mit Blick auf die aktuellen Ergebnisse.

Als Value-Investor versucht Warren Buffett nicht, künftige Entwicklungen des Gesamtmarktes vorherzusagen, sondern konzentriert sich darauf, gute Unternehmen zu nicht überteuerten Preisen aufzuspüren. Stark negative Entwicklungen am Gesamtmarkt führen deshalb regelmäßig auch zu großen Buchverlusten im Portfolio von Berkshire Hathaway.

Das von Berkshire Hathaway gehaltene Aktienportfolio schrumpfte von 390,5 Milliarden Dollar am Ende des ersten Quartals auf 327,7 Milliarden Dollar am Ende des zweiten Quartals zusammen. Auch dafür war vor allem der Kursrutsch im Laufe des zweiten Quartals verantwortlich. Rund 69 Prozent des von Berkshire Hathaway gehaltenen Aktienportfolios entfiel am Ende des zweiten Quartals auf die fünf Titel Apple, Bank of America, Coca-Cola, Chevron sowie American Express. Detaillierte Angaben zum Aktienportfolio von Berkshire Hathaway zum Ende des zweiten Quartals sind im Quartalsbericht nicht enthalten, werden aber mit den sogenannten 13-F-Filings Mitte August veröffentlicht.

Besser als mit den gehaltenen Aktienpositionen lief es hingegen im operativen Geschäft, also bei den Unternehmen, die Berkshire Hathaway komplett gehören. Der operative Gewinn stieg gegenüber dem Vorjahresquartal von 6,7 Milliarden Dollar auf 9,3 Milliarden Dollar. Der Umsatz erhöhte sich von 69,1 Milliarden Dollar auf 76,2 Milliarden Dollar.

Warren Buffett hat seit seinem Einstieg im Jahr 1962 das Unternehmen Berkshire Hathaway von einem ehemals kriselnden Textilunternehmen zur größten börsennotierten Beteiligungsgesellschaft der Welt umgebaut. Berkshire Hathaway besitzt rund 80 Unternehmen aus verschiedensten Branchen komplett und ist zudem an zahlreichen börsennotierten Konzernen wie Apple und Coca-Cola beteiligt.

Nachdem es Warren Buffett lange Zeit nicht mehr gelungen war, mit seinen Investments den Gesamtmarkt outzuperformen, war dies zuletzt wieder der Fall.

Berkshire Hathaway und S&P 500 im Vergleich
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Auch langfristig hat sich die Berkshire-Hathaway-Aktie dank des Investmentgeschicks von Warren Buffett und Vizechef Charlie Munger deutlich besser entwickelt als der Gesamtmarkt, gemessen am S&P 500.

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Berkshire Hathaway und S&P 500 im Vergleich
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Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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