Kommentar
08:51 Uhr, 01.05.2022

Warren Buffett kauft mehr Chevron und Activision

Berkshire Hathaway, die Investmentholding von Starinvestor Warren Buffett, hat im ersten Quartal 2022 mehr Geld in den Erdölsektor gesteckt, wie der am Samstag veröffentlichte Geschäftsbericht zum ersten Quartal zeigt.

Erwähnte Instrumente

  • Occidental Petroleum Corp.
    ISIN: US6745991058Kopiert
    Kursstand: 55,090 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Chevron Corp.
    ISIN: US1667641005Kopiert
    Kursstand: 156,670 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Occidental Petroleum Corp. - WKN: 851921 - ISIN: US6745991058 - Kurs: 55,090 $ (NYSE)
  • Chevron Corp. - WKN: 852552 - ISIN: US1667641005 - Kurs: 156,670 $ (NYSE)
  • Berkshire Hathaway Inc. - WKN: A0YJQ2 - ISIN: US0846707026 - Kurs: 322,830 $ (NYSE)
  • Activision Blizzard Inc. - WKN: A0Q4K4 - ISIN: US00507V1098 - Kurs: 75,600 $ (Nasdaq)

Neben einer Investition in das Erdölunternehmen Occidental Petroleum erwarb Berkshire Hathaway im ersten Quartal auch weitere Aktien des Ölkonzerns Chevron, wie der am Samstag veröffentlichte Bericht zum ersten Quartal zeigt.

Zum Ende des ersten Quartals war das Chevron-Investment rund 25,9 Milliarden Dollar wert, womit es sich um die viertgrößte Position im US-Aktienportfolio von Berkshire Hathaway handelte. Ende 2021 hatte sich die Chevron-Beteiligung von Berkshire Hathaway nur auf 4,5 Milliarden Dollar belaufen. Damit verdrängte das Chevron-Investment den Softdrinkhersteller Coca-Cola von Rang vier der größten Positionen im Berkshire-Portfolio.

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Insgesamt hatte Berkshire Hathaway zum Ende des ersten Quartals mehr als 40 Milliarden Dollar im Erdölsektor investiert. Auf dem Erdölmarkt hat sich, wie bei zahlreichen anderen Rohstoffen ebenfalls, ein starker Nachfrageüberhang gebildet, der sich durch den Ukraine-Krieg und die damit verbundenen Sanktionen gegen Russland noch verstärkt hat.

Für den Kauf von Aktien wendete Berkshire Hathaway im ersten Quartal netto 41 Milliarden Dollar auf, wie der Bericht zum ersten Quartal ebenfalls zeigt. Ein Großteil der Käufe fiel dabei in den Zeitraum zwischen dem 21. Februar und dem 15. März, als der US-Aktienmarkt neue Jahrestiefs erreicht hatte. Der Cashbestand von Berkshire Hathaway schrumpfte dadurch im ersten Quartal von 147 Milliarden Dollar auf 106 Milliarden Dollar. Neben den Käufen von Occidental Petroleum und Chevron erwarb Berkshire Hathaway auch Aktien des Computerherstellers HP und vereinbarte eine Übernahme des Mischkonzerns Alleghany für insgesamt 11,6 Milliarden Dollar. (Update: Außerdem stockte Berkshire Hathaway seine Beteiligung beim Videospielanbieter Activision Blizzard, der vor einer möglichen Übernahme durch Microsoft steht, auf. Mehr dazu erfahren Sie im Update von der Hauptversammlung am Ende dieses Artikels.)

Den Rückkauf eigener Aktien verlangsamte Berkshire Hathaway unterdessen und erwarb im ersten Quartal eigene Aktien im Volumen von 3,2 Milliarden Dollar, nachdem in den letzten fünf Quartalen eigene Aktien im Volumen von jeweils mehr als 6 Milliarden Dollar erworben wurden.

Die mit Abstand größte Position im Aktienportfolio blieben die Anteilsscheine des iPhone-Herstellers Apple, gefolgt von den Papieren von Bank of America und des Kreditkartenanbieters American Express.

Im ersten Quartal verbuchte Berkshire Hathaway einen den Aktionären zurechenbaren Nettogewinn von 5,46 Milliarden Dollar, nach 11,71 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal. Der Gewinnrückgang war vor allem auf einen Buchverlust von 1,58 Milliarden Dollar im Wertpapierportfolio von Berkshire Hathaway zurückzuführen, nach einem Investmentgewinn von 4,69 Milliarden Dollar im ersten Quartal des Vorjahres. Der Umsatz von Berkshire Hathaway stieg im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um 10 Prozent auf 71 Milliarden Dollar. Der Vorsteuergewinn im operativen Geschäft schrumpfte um drei Prozent auf rund 8 Milliarden Dollar.

Am heutigen Samstag findet die jährliche Hauptversammlung von Berkshire Hathaway statt, die live beim Finanzsender CNBC verfolgt werden kann. Zwei Jahre lang wurde Veranstaltung pandemiebedingt nur als Online-Veranstaltung durchgeführt, in diesem Jahr treffen sich die Berkshire-Aktionäre aber wieder vor Ort in Omaha, Nebraska, um Warren Buffett und Charlie Munger mit Fragen zu löchern. Von Buffett-Fans wird die Veranstaltung auch als "Woodstock für Kapitalisten" bezeichnet.

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Update: Im Verlauf der Hauptversammlung verriet Buffett außerdem, dass Berkshire Hathaway im ersten Quartal seine Beteiligung am Videospielkonzern Activision Blizzard erhöht hat. Er persönlich habe die Entscheidung getroffen, mehr Aktien von Activision Blizzard zu kaufen, nachdem Microsoft im Januar bekannt gegeben hatte, Activision für 95 Dollar je Aktie übernehmen zu wollen, sagte Buffett.

Die Aktie notiert mit einem deutlichen Abschlag zum gebotenen Übernahmepreis. Spekulationen auf eine gelingende Übernahme und einen Anstieg der Aktien auf den gebotenen Übernahmepreis werden auch als "Merger Arbitrage" bezeichnet, während Buffett und Munger solche Situationen früher als "Workouts" bezeichneten und regelmäßig damit Geld verdienten. Inzwischen sei Munger in Bezug auf solche Spekulationen wegen des begrenzten Gewinnpotenzials aber deutlich skeptischer, während er hin und wieder solche Situationen sehe und dann entsprechende Positionen eingehe, sagte Buffett.

Er wisse zwar nicht, ob das US-Justizministerium, die EU und 30 andere zuständige Autoritäten die Übernahme genehmigen würden, sagte Buffett. Er wisse aber, dass Microsoft das Geld habe, die Übernahme zu finanzieren, was bereits ein Pluspunkt sei.

Ein anderer Manager von Berkshire sei im vierten Quartal 2021 (ohne Wissen von dem bevorstehenden Übernahmeangebot) für die Entscheidung verantwortlich gewesen, bei Activision einzusteigen, er persönlich habe aber entschieden, die Position aufzustocken, nachdem Microsoft sein Übernahmeangebot angekündigt habe, sagte Buffett. Berkshire besitze nun rund 9,5 Prozent von Activision, so Buffett.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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