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12:28 Uhr, 28.09.2009

WamS: Deutsche Post will Sparkurs verschärfen

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Berlin (BoerseGo.de) - Trotz eines erwarteten Milliardengewinns will die Deutsche Post ihren Sparkurs verschärfen und mit der Gewerkschaft Ver.di in den nächsten Monaten darüber eine Einigung erzielen. "Wir werden in diesem Jahr immer noch über eine Milliarde Euro Gewinn im Briefgeschäft erreichen - allerdings mit stark rückläufiger Tendenz", sagte Postchef Frank Appel der "Welt am Sonntag" (WamS). Vor zwei Jahren lag dass Ergebnis noch bei 1,9 Milliarden Euro. Deswegen sei der Zeitpunkt jetzt richtig gewählt, "bevor die Ergebnisse so schlecht werden, dass wir unter Zeitdruck verhandeln müssen".

Im Briefgeschäft will der Manager Einsparungen durchsetzen, um einen Stellenabbau vermeiden zu können. "Wir haben sehr viele Mitarbeiter, die 45 bis 55 Jahre alt sind. Ich möchte, dass diese Mitarbeiter in unserem Unternehmen in Rente gehen können und dass sie nicht noch etwas anderes machen müssen", sagte Appel. "Um das zu erreichen, würde ich am liebsten die Arbeitszeit verlängern", fügte er hinzu.

Die Sicherung der Arbeitsplätze habe oberste Priorität gleichauf mit einer angemessenen Bezahlung. "Beides gibt es aber nicht umsonst. Wenn der Preis dafür zum Beispiel eine um einige Minuten pro Tag verlängerte Arbeitszeit ist, dann verstehen das mittlerweile immer mehr Kolleginnen und Kollegen", sagte der Postchef zur WamS.

Seit Jahresanfang ist die Briefmenge bei der Post um fünf Prozent gesunken. In den Jahren davor waren es zwei Prozent. "Ich fürchte, dass der Großteil davon strukturell bedingt ist, ich denke zwischen drei und vier Prozent. Das heißt, diese Briefsendungen kommen nie mehr wieder", sagte Appel. Ein Grund dafür sei, dass immer mehr Unternehmen ihre Rechnungen per Internet verschickten. Er glaube nicht, dass es nach Ende der Wirtschaftskrise hier eine deutliche Erholung geben werde.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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