Wall Street: Schwacher Feiertagshandel
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Während des heutigen Feiertags "Veterans Day" gestaltete sich der Handel in den USA schwächer. Bei einem geschlossenen Anleihenmarkt verteuerte sich zudem der Preis für US Leichtöl und stieg auf ein Dreiwochenhoch, was die schlechte Stimmung an den Märkten verstärkte. Nach einem kurzen Ausflug der US-Indices ins Plus tauchten sie nach Börseneröffnung ziemlich bald ins Minus und bauten ihre Verluste im Handelsverlauf weiter aus.
Der techlastige Nasdaq Composite schloss 0.56% im Minus bei 1,930 Stellen, während der Dow Jones um 0.19% auf 9,737 Stellen verlor. Der Euro stieg zum Dollar um 0.23% auf $1.1505, während der Dollar zum Yen um 0.05% auf 108.79 Yen verlor. Besonders stark präsentierte sich der Euro heute gegenüber dem britischen Pfund. Er stieg um 0.51% auf 0.6908 Pfund.
"Wir denken, dass Anleger in der Sorge darum sind, dass die Zahlen einfach zu gut waren", so John Forelli, Portfolio Manager bei Independence Investments, in Bezugnahme auf die Arbeitsmarktdaten und die BIP-Daten zum dritten Quartal. Anleger befürchten, dass nun die Zinswende eingeleitet sei.
David Bowers, Chief Global Investment Strategist bei der US-Investmentbank Merrill Lynch, sieht ein weiter anhaltendes Wachstum in der Weltwirtschaft. Die Geschwindigkeit der Gewinnzuwächse der Unternehmen werde sich vorerst nicht abflachen, auch wenn starke Wirtschaftsdaten und erste Zinserhöhungen in Großbritannien und Australien die Angst vor einer beginnenden Zinswende steigen ließ.
Bowers geht davon aus, dass die Inflation in den USA gemessen am Kernwert des Verbraucherpreisindex bis zum vierten Quartal 2002 bei rund 1% liegen wird. Daher habe die US-Zentralbank seiner Meinung nach keinen Anlass, die Zinsen jetzt schon zu erhöhen. Bowers rechnet mit keiner Zinserhöhung im nächsten Jahr. Erst 2005 seien erste Erhöhungen zu erwarten. Ein anderes Bild hingegen in Europa: In Großbritannien werde der Leitzins bis in einem Jahr um 100 Basispunkte steigen, in Europa werde die EZB den Leitzins auf Sicht von einem Jahr um 50 Basispunkte erhöhen, so Bowers.
US Leichtöl verteuert sich heute erneut und schloss das erste Mal seit drei Wochen über der Marke von $31. Grund für die Teuerung sind Besorgnisse der Händler über die weitere Lieferzuverlässigkeit aus dem Mittleren Osten. US Light Crude Oil für Lieferungen im Dezember verteuerte sich um 27 Cents auf 31.15 Dollar.
Die Titel von Peoplesoft fielen heute um 2.49% auf $21.50. In einem Artikel des Wall Street Journals wird davon ausgegangen, dass der Konkurrent Oracle sein Übernahmeangebot unter den gegenwärtigen Umständen tatsächlich zurückziehen könnte.
Peoplesoft hatte mit seinen Großkunden eine Vereinbarung geschlossen, die einem potentiellen Aufkäufer teuer zu stehen kommen könnte. Demnach sei das Unternehmen verpflichtet, einen Schadensersatz in Höhe des 2 bis 5fachen der jährlichen Lizenzgebühr zu zahlen, falls sich im Support nennenswerte Änderungen ergeben würden. Die potentielle Leistungspflicht betrage dadurch laut Peoplesoft rund 800 Millionen Dollar. Sowohl Oracle selbst als auch einige Peoplesoft-Aktionäre haben gegen dieses Programm, das sie als reine Giftpille gegen eine Übernahme ansehen, bereits Klage eingereicht.
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