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23:50 Uhr, 03.08.2005

Wall Street schließt gemischt, Öl zwischenzeitlich auf Rekordhoch; Time Warner belastet

Die Kurse an der Wall Street schlossen am Mittwoch gemischt, als zwar ein fallender Ölpreis den Handel unterstützte, schwache Quartalszahlen des weltgrößten Medienkonzerns Time Warner Inc. die Anleger aber verunsicherte. Der S&P 500 Standardindex erreichte im Handelsverlauf erneut ein Vierjahreshoch.

Erst am Vortag waren der Technologieindex Nasdaq und der S&P über ihre Hochs vom Juni 2001 nach oben ausgebrochen. Händlern zufolge hat die Nachrichtenlage am Mittwoch keine Folgegewinne zugelassen. Anleger übten sich in Zurückhaltung.

Beim Medienriesen Time Warner fiel im zweiten Quartal ein Verlust von 321 Millionen bzw 7 Cents je Aktie an. Abzüglich einer Sonderbelastungen wurden 850 Millionen bzw 18 Cents je Aktie verdient, was unter dem Konsens an der Wall Street von 19 Cents je Aktie liegt. Die Time Warner Aktie verlor um 0,86 Prozent auf 17,27 Dollar.

ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe in den USA lag im Juli bei 60,5 (Prognose: 61,0) nach 62,2 im Juni. Der Index indiziert die Entwicklung der Dienstleistungsbranche in den USA. Werte über 50 deuten auf eine positive Entwicklung hin. Werte über 60 indizieren eine deutliche Expansion.

Der Internetriese Yahoo plant eine Expansion im Reklame bzw Werbesektor. Zu diesem Zweck wird die Rekrutierung von kleinen bis mittleren Webseiten-Betreibern ins Visier gefasst. Weiteres Ziel sei die Herstellung einer Verbindung zum Verlagsnetzwerk des Unternehmens. Die Yahoo-Aktie stieg um 1,86 Prozent auf 34,51 Dollar.

Nach einer Gewinnwarnung am Vortag fiel die Aktie von Analog Devices um 5,26 Prozent auf 38,58 Dollar. Der Chiphersteller geht für das laufende Quartal nicht mehr davon aus, das zunächst angestrebte Umsatzziel zu erreichen. Der Konzern rechnet nunmehr mit Erlösen zwischen 580 und 585 Millionen Dollar, was gegenüber der vorherigen Prognose einem Rückgang um 3 bis 4 Prozent entspricht. Damit ist auch die bisherige Zuversicht, den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um Null bis 3 Prozent steigern zu können, vorerst aufgegeben.

US-Leichtöl erreichte heute an der amerikanischen Warenterminbörse NYMEX ein neues Rekordhoch bei 62,50 Dollar. Eine danach einsetzende Verkaufswelle sorgte anschließend für einen der größten Kursrückgänge des Rohstoffs seit drei Wochen.

September-Leichtöl schloss 1,03 Dollar im Minus bei 60,86 Dollar. Auch Benzin stieg zu Handelsbeginn deutlich an, musste anschließend wieder abgeben. Die September-Futures auf unverbleites Benzin stiegen bis auf ein Rekordhoch bei 1,82 Dollar, schlossen aber 1,07 cents im Minus bei 1,7709 Dollar je Gallone.

Für den anfänglichen Preisausschlag nach oben sorgten die Lagerdaten des Energieministeriums für die zurückliegende Woche. Jene haben sich den Angaben nach doppelt so stark verringert, wie im Vorfeld erwartet.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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