Wall Street nach Konjunkturenttäuschung unverändert

Kein klares Bild gaben am Donnerstag die Verläufe der amerikanischen Leitbörsen von sich. Sowohl der Standardwerte-Index Dow Jones als auch der technologielastige NASDAQ Comp. hatten weitgehende Schwankungen im Bereich der Nullinie zu verzeichnen. Die im Frühhandel eroberten leichten Zugewinne schmolzen in der Folge im zuge schwacher Konjunkturdaten wieder ab. Zudem ließen ähnlich dem Trend der vorangegangenen Tage die unvermindert hohen Ölpreise zwischenzeitliche Erholungsversuche im Keim ersticken. Der Dow Jones ging schließlich mit einem unveränderten Schlusstand von 9.937,64 Punkten aus dem Handel. Der NASDAQ Comp. schloss mit einem knappen Minus von 0,08% auf 1.896,59 Punkten.

Nach Ansicht von Händern reagierte der Markt gedämpft auf die Daten zu den Frühindikatoren, die mit einem Plus von 0,1% für April die Erwartungen der Volkswirte von plus 0,2% verfehlten. Einen kurzzeitigen Test der Marke von 9.900 Punkten zog im Dow Jones ein deutlich unter den Erwartungen ausgefallener Philadelphia-Fed-Index nach sich. Demnach nahm das Geschäftsklima für die Region Philadelphia im Mai von 32,5 Punkten im April auf 23,8 Punkte ab. Volkswirte hatten einen Rückgang auf lediglich 30,5 Punkte erwartet. Schwächer als erwartet fielen auch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe mit einem unerwarteten Anstieg von 12.000 auf 345.000 aus. Laut einem weiteren Experten befinde sich der Markt zur Zeit in Zerissenheit zwischen den Ängsten über Öl, Inflation und Zinsanhebungen und den guten Gewinnen von den meisten Unternehmen. Dies sei die Ursache für die höhere Volatilität der letzten Tage.

Sehr schwach tendierten die Aktien von Intuit, die sich um 10,71% auf 38,19 USD verbilligten. Der Finanzsoftwarehersteller hat im dritten Fiskalquartal $238,7 Mio bzw $1,2 je Aktie verdient und den Erlös um 12% auf $713 Mio gesteigert. Für Enttäuschung sorgte jedoch der Ausblick, zumal für das laufende Quartal mit einem Verlust von 6-10 cents je Aktie gerechnet wird, was unter den Schätzungen der Analysten liegt.

Den größten Verlust im NASDAQ 100 erlitten Tellabs, nachdem der Telekommunikationsausrüster die Übernahme des Breitbandspezialisten Advanced Fibre Communications Inc für $1,9 Mrd verkündet hat (Börse-go.de berichtete). Da sich die Anleger an dem Deal offenbar nicht erfreuen konnten verloren die Aktien von Tellabs 13,49% auf 7,95 USD

Deutlich unter Druck stand auch der Glasfaserausrüster Ciena, dessen Papiere sich nach enttäuschenden Zahlen zum zweiten Fiskalquartal um 13,14% auf 3,37 USD verbilligten. Ciena verzeichnete einen Verlust von $76.2 Millionen oder 16 cents je Aktie nach $75.4 Millionen oder 17 cents je Aktie im Vorjahr. Die Analystenerwartungen wurden damit um einen cent verfehlt.