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22:17 Uhr, 05.08.2005

Wall Street mit Kursverlusten; Zinserhöhungen verstärken Verkäuferseite

Der Aktienmarkt in den USA verlor am Freitag an Boden, nachdem das Arbeitsministerium vor Börsenbeginn einen stärker als erwarteten Beschäftigtenanstieg im Monat Juli meldete. Investoren spielten die Möglichkeit, ein starker Arbeitsmarkt und Anstieg der Stundenlöhne könne die Inflationsrate erhöhen und zu weiteren Zinserhöhungen durch die Notenbank führen.

Die Aktienkurse an der Wall Street rutschten weiter ins Minus, nachdem die Regierung einen Anstieg der durchschnittlichen Stundenlöhne auf 16,13 Dollar im Juli meldete. Das sei der stärkste Anstieg in diesem Jahr.

US-Leichtöl verstärkte angesichts der Angst, die Benzinvorräte könnten sich vor dem Hintergrund der hohen Sommernachfrage verknappen, den Verkaufsdruck. Das schwarze Gold stieg um 93 cents auf 62,31 Dollar.

Der Dow Jones fiel um 52 Punkte auf 10,558. Der S&P 500 verlor um 0,7 Prozent auf 1,226. Der Nasdaq Composite gab um 0,61 Prozent auf 2,177 ab.

Laut dem US-Arbeitsministerium sind in den USA im Juli 207.000 neue Jobs geschaffen worden. Volkswirte rechneten mit einem geringeren Zuwachs um 183.000 Stellen. Die Arbeitslosenquote verblieb bei 5 Prozent, was den Erwartungen der Volkswirte entsprach. Die Zahl an neugeschaffenen Stellen zu den Vormonaten Mai und Juni wurden um insgesamt 42.000 nach oben revidiert. Die durchschnittlichen Stundenlöhne sind im Juli um 0,4 Prozent auf $16,13 gestiegen.

Der US-Arbeitsmarkt entwickle sich weiterhin „etwas mau“, so Bush-Wirtschaftsberater Ben Bernanke am Freitag. Bernanke rechnet trotz dieser Einschätzung mit einem Arbeitsplatzwachstum von 180,000 Stellen pro Monat. In verschiedenen TV-Interviews sagte der als Nachfolger der US-Notenbankchefs Alan Greenspan gehandelte frühere Fed-Governor, der „Arbeitsmarkt wird noch eine Zeit lang stark bleiben“.

Das Weiße Haus hat den Suchradius nach einem Nachfolger für US-Notenbankchef Alan Greenspan, der voraussichtlich Ende Januar 2006 zurücktreten wird, ausgeweitet.

Monatelang wurden nur die drei Kandidaten Martin Feldstein von der Harvard University, Glenn Hubbard von der Columbia University und Ben Bernanke, Chairman von US-Präsident Bushs Council of Economic Advisers gehandelt. Nach Berichten des Wall Street Journal (Freitagsausgabe) wird nun aber auch der ehemalige Berater des US-Präsidenten, Lawrence Lindsey, als möglicher Nachfolger für Greenspan gehandelt.

Lindsey, ein Volkswirt, war in der Zeit von 1991 bis 1997 Fed-Governor und warnte bereits in dieser Zeit regelmäßig vor den Gefahren einer Spekulationsblase an den Aktienmärkten. Im Jahr 2000 war Lindsey Wahlkampfberater des US-Präsidenten. Seither ist er Direktor des White House National Economic Council, dass die administrative Wirtschaftspolitik der US-Regierung koordiniert.

Alan Greenspans Amtszeit wird am 31. Januar 2006 enden. Per Gesetz kann er nur dann eine weitere Amtszeit belegen, wenn die US-Regierung bis dahin keinen Nachfolger nominiert hat oder ein von Weißen Haus nominierter Nachfolger nicht durch den Senat bestätigt wurde.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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