Wall Street: lustloser Kursverlauf trotz Impulsen
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Ein weiterer unentschiedener Tag endete heute an der Wall Street. Starke Wirtschaftsdaten zur herstellenden Industrie konnten die Märkte nicht beflügeln. Vielmehr belastete ein stärker als erwarteter Anstieg der Erzeugerpreise und die damit wieder aufkeimenden Inflationsängste die Kursentwicklung.
Laut dem Arbeitsministerum sind im Mai die Erzeugerpreise in den USA um 0,8% gestiegen. Dies stellt den höchsten Anstieg seit März 2003 dar. Die Kernrate abzüglich der Berücksichtigungen von Steigerungen bei Lebensmittel und Energie weist nur einen Anstieg um 0,3% auf. Volkswirte hatten mit einem Anstieg von 0,6% bzw in der Kernrate mit einer Erhöhung von lediglich 0,2% gerechnet.
Wie die Federal Reserve Bank of Philadelphia am Donnerstag meldet expandierte die Aktivität in der herstellenden Industrie im Großraum Philadelphia im Juni. Der Philly Fed Index stieg auf 28.9 Punkte von 23.8 Punkten im Mai - das ist der 13. Monat in Folge über der kritischen Marke von Null, die Kontraktion und Expansion von einander trennt. Volkswirte rechneten im Vorfeld lediglich mit einem Anstieg des Index auf 26.4 Punkte.
Laut dem US-Arbeitsministerim sind in der Woche zum 12. Juni die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 15.000 auf 336.000 gefallen, was den ungefähren Schätzugen der Volkswirte entspricht. Der Vierwochen-Durchschnitt ist um 2.750 auf 343.250 zurückgegangen.
Der Dow Jones Index verlor um 2 Punkte oder 0.02% auf 10,377 Stellen, während der technologielastige Nasdaq Composite Index um 0.7% auf 1,983 Stellen verlor. Schwächer tendierte auch der S&P 500 Index - er gab um 0.13% auf 1,132 Stellen ab.
Besonders im Technologiesektor sorgte eine Gewinnwarnung und die Bekanntgabe einer Management-Neuanordnung bei dem Elektronik-Unternehmen Jabil Curcuit für Verstimmung. Mit der Aktie ging es 12.55% nach unten auf $24.53. Auch mit den Jabil-Konkurrenten Sanmina, Flextronics und Solectron ging es heute im Sog der Jabil-News abwärts.
Microsoft lag im Dow Jones mit einem Plus von 1.64% auf $27.77 am oberen Ende der Gewinnerliste. Analysten von First Albany bescheinigen dem weltgrößten Softwarekonzern Microsoft einen sehr guten Geschäftsverlauf im bisherigen Quartalsverlauf. Analyst Mark Murphy bestätigte seine Kaufempfehlung und setzte das Kursziel bei $35 fest. Er glaubt daran, dass Microsoft seinen massiven Kapitalbestand in Bälde über eine Sonderdividende, ein großes Aktienrückkaufprogramm, eine Erhöhung der normalen Dividende oder über eine Kombination dieser Schritte verwenden werde. Das Geschäft im bisherigen Quartal "verbessere sich zunehmend", und der Analyst glaubt an steigende Consensuserwartungen im Markt bis zum Monatsende. Dies werde sich im Aktienkurs niederschlagen.
Kursverluste verbuchen mussten heute auch die Titel des Glasfaserherstellers Corning. Mit den Aktien ging es 1.87% auf $12.05 ins Minus. China hat einen Anti-Dumping-Zoll auf amerikanische, koreanische und japanische Glasfaserkabel von bis zu 46% erhoben und führt dies auf die "unfair niedrigen Preise" zurück, die ausländische Anbieter auf dem chinesischen Markt anbieten. Die Dumpingpreise würden inländische Anbieter ernsthaft schädigen, so die Regierung in Peking. Der Zoll von Glasfaserkabeln aus den genannten Ländern werde nun mit einem Einfuhrzoll zwischen 7-48% belastet, um die inländischen Hersteller zu schützen. Glasfaserkabel werden bei mordernen Telefonnetzen und Internetnetzwerken zur schnellen Datenübertragung benutzt.
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