Wahl: Idealszenario kommt nicht zustande
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Die Diskussion über Auswirkungen der Bundestagswahl in Deutschland wird die Märkte in der kommenden Woche bewegen. Bezogen auf den europäischen Aktienmarkt und vor allen den deutschen Markt bleibt zu konstatieren, dass das Idealszenario vieler Investoren und Ökonomen mit Blick auf notwendige Reformen, eine schwarz-gelbe Koalition, nicht zustande kommen wird. Des weiteren wird die Unsicherheit zumindest bis zur Dresden-Nachwahl und darüber hinaus bei möglicherweise zähen Koalitionsgesprächen noch weiter andauern. „Dennoch dürfen die politischen Rahmenbedingungen nicht überbewertet werden“, sagt COMINVEST-Fondsmanager Christoph Berger. „Solide Unternehmensgewinne, niedrige Bewertungen von Aktien gegenüber der eigenen Historie sowie gegenüber Renten und ein von den Höchstständen deutlich entfernter Ölpreis setzen weiterhin positive Impulse für Aktien“, so Deutschland-Experte Berger.
Von makroökonomischer Seite dürfte sich in den USA das Hauptaugenmerk auf die Fed-Sitzung richten. COMINVEST geht davon aus, dass die Politik der maßvollen Zinserhöhungen fortgesetzt wird, so dass die Fed-Funds um 25 Basispunkte auf dann 3,75% angehoben werden. Die Meinung mancher Marktteilnehmer, die Fed werde aufgrund der “Katrina”-Auswirkungen die Zinsen nicht weiter erhöhen, können wir nicht teilen. Die Geldpolitik eignet sich aufgrund ihrer zeitlich versetzten Wirkung kaum zur konjunkturellen Feinsteuerung. Bezogen auf den US-Immobilienmarkt, der wegen seiner stützenden Wirkung auf den privaten Verbrauch genau verfolgt werden sollte, erwarten wir robuste Zahlen. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe dürften, induziert durch “Katrina”, deutlich ansteigen.
In Euroland sollten sich die ZEW-Indikatoren für Euroland und Deutschland sowie der belgische Zentralbankindikator schwächer als im August präsentieren. Dafür sprechen die zuletzt gesunkenen ISM (Verarbeitendes Gewerbe) sowie Ifo-Geschäftsklimaindex (Deutschland). In Großbritannien erwartet COMINVEST bei der RICS-Immobilienumfrage eine Fortsetzung des Stabilisierungstrends. Auch die CBI-Industrieumfrage dürfte auf eine Verbesserung hindeuten.
In Japan wird der Handelsbilanzsaldo für August voraussichtlich viel freundlicher als im Vormonat ausfallen.
Das wichtigste Ereignis der kommenden Woche aus Rentenmarktsicht wird die Sitzung der US-Notenbank Fed sein. Nach bislang kontinuierlichen Erhöhungen von je 25 Basispunkten je Sitzung geht COMINVEST auch bei der anstehenden Sitzung von einer weiteren Erhöhung auf dann 3,75% für den Leitzins „Fed Funds Rate“ aus. Zu beachten sind auch die Daten zum US-Immobilienmarkt, die am heutigen Montag veröffentlicht werden, da der Konsum der US-Bürger zuletzt in besonderem Maße von Anstiegen bei den Hauspreisen begünstigt wurde. In Euroland stehen der ZEW- und Belgische Zentralbankindikator zur Veröffentlichung an. Bei beiden erwarten wir einen leichten Rückgang. Insgesamt sollte der Rentenmarkt jedoch in der kommenden Woche zur Schwäche neigen. Wir erwarten zum Wochenende einen Bund-Future von ca. 122,50.
Quelle: ADIG
Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 22,6 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.
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