Wahl einer Geldanlage ist für Deutsche eine Qual
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Kronberg (Fonds-Reporter.de) - Gute Renditechancen sind für die Deutschen bei der Wahl ihrer Altersvorsorgeprodukte in der Theorie das wichtigste Kriterium. Faktisch sieht es jedoch anders aus: Wer bereits vorsorgt, hat bei der Auswahl vor allem Wert darauf gelegt, dass die Produkte leicht verständlich sind, zu den eigenen Bedürfnissen passen und wenig kosten. Dies zeigt das zweite Fidelity Vorsorge-Barometer Europa, eine repräsentative Umfrage in acht europäischen Ländern.
Vier von fünf Deutschen sorgen bereits für ihr Alter vor - hierfür geeignete Geldanlagen auszuwählen, falle ihnen jedoch schwerer als anderen Europäern. Sie nennen im Schnitt rund sechs Kriterien, die ihnen besonders wichtig sind. Nur die Schweizer achten bei der Produktsuche auf ebenso viele Aspekte. Die Verständlichkeit war für 88 Prozent der Besitzer von Vorsorgeprodukten das bedeutendste Entscheidungskriterium. Für viele von ihnen war zudem ausschlaggebend, dass sie Steuerprivilegien erlangen oder die Finanzprodukte von ihrer Hausbank stammen.
Problematisch sei für Deutsche, die bereits vorsorgen, die zentralen Erfolgsfaktoren dauerhaft im Blick zu behalten. "Viele Bundesbürger bereiten sich zwar finanziell auf den Ruhestand vor, achten bei der Durchführung aber zu wenig auf die Renditeaussichten ihrer Altersvorsorge. Bei der konkreten Auswahl ihrer Finanzprodukte spielt dieses Kriterium nur eine untergeordnete Rolle. Dabei ist der Renditefaktor gerade bei längerfristigen Sparzielen, wie sie im Rahmen der betrieblichen und privaten Vorsorge verfolgt werden, entscheidend", sagte Dr. Klaus Mössle, Geschäftsführer und Leiter des Institutionellen Geschäfts von Fidelity International in Deutschland.
Tatsächlich setzen die Bundesbürger überwiegend auf sicherheitsorientierte Geldanlagen, um sich für das Alter finanziell abzusichern: So bevorzugen 80 Prozent der Befragten schwankungsärmere Produkte und nehmen dafür ein niedrigeres Renditepotenzial in Kauf. Damit gehören die Deutschen zusammen mit Österreichern und Franzosen zu den vorsichtigsten Sparern in Europa. "Die Deutschen unternehmen bereits einiges, um sich auf den Ruhestand vorzubereiten, doch bislang nicht mit der nötigen Effizienz. Garantien oder eine kurzfristige Verfügbarkeit der Mittel wie beim Sparbuch müssen mit Renditeabschlägen bezahlt werden. Eigens für die Vorsorge entwickelte Produkte wie etwa Lebenszyklusfonds schlagen die Brücke zwischen Sicherheitsbedürfnis und Ertragsaussichten", so Mössle.
Vielen Deutschen ist die derzeit verfügbare Auswahl an Vorsorgeprodukten zu groß. Mehr als jeden Zweiten (55 Prozent) überfordert die Angebotsvielfalt, so die Studie. In Österreich, der Schweiz, Frankreich und Italien findet dagegen jeweils etwa nur ein Drittel der Bevölkerung die Produktpalette zu unübersichtlich.
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