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18:52 Uhr, 05.08.2019

Währungsschwankungen können Renditen europäischer Immobilienfonds aufzehren

Kim Politzer, Research-Direktorin für europäische Immobilien von Fidelity International, warnt: Wechselkursschwankungen können die Renditen europäischer Immobilienfonds erheblich beeinträchtigen – selbst wenn der Anteil von Fremdwährungsimmobilien gering ist.

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Kronberg im Taunus (Godmode-Trader.de) – In den nächsten Jahren können Währungen einen größeren Einfluss auf die Wertentwicklung europäischer Immobilienfonds haben als in der Vergangenheit. Diese Ansicht vertritt Kim Politzer, Research-Direktorin für europäische Immobilien von Fidelity International. So setze insbesondere die Furcht vor einem ungeordneten EU-Austritt Großbritanniens das Britische Pfund unter Druck. Daneben sorgten auch Handelsspannungen, eine divergierende Zentralbankpolitik und der wachsende Populismus für höhere Schwankungen an den Devisenmärkten und in europäischen Immobilienfonds.

Politzer: „Die Fonds des MSCI Pan-European Property Funds Index (PEPFI) weisen beispielsweise ihren Nettoinventarwert in Euro aus – auch, wenn ein Teil der Immobilien außerhalb der Eurozone liegt und nicht in Euro notiert. Die Folge: Das Währungsrisiko hat die Volatilität in den letzten zehn Jahren um mehr als 50 Prozent nach oben getrieben. Das größte Währungsrisiko besteht aktuell im britischen Markt, der Ende 2018 rund zwölf Prozent des PEPFI ausmachte, gefolgt von Schweden. Obwohl der PEPFI insgesamt ein relativ geringes Fremdwährungs-Exposure aufweist, sorgen Deviseneffekte für vergleichsweise hohe Renditeschwankungen“.

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Auch, wenn nur 15 Prozent der im Index enthaltenen Vermögenswerte auf Fremdwährung lauten, waren die Währungsschwankungen beispielsweise 2008, 2014 und 2015 erheblich. Der Zeitpunkt des Ein- oder Ausstiegs kann also gravierende Folgen für die Rendite haben.

„Nicht alle Instrumente zur Währungsabsicherung sind in jeder Marktlage gleich gut geeignet und häufig auch teuer“, ist Politzer überzeugt. „Gerade in der aktuellen spätzyklischen Phase ist die Wahl der richtigen Strategie alles andere als leicht“. Eine gängige Möglichkeit zum Währungsmanagement sei, das Devisenrisiko über Kredite in Lokalwährung zu senken. Dies sei allerdings mit höheren Kosten verbunden. Auch die Option, Währungsrisiken durch eine breitere Diversifikation zu eliminieren, dürfte wegen stärkerer Zentralbankinterventionen schwieriger werden. „Immobilien sind eine illiquide Anlageklasse, in der das Währungsrisiko erhebliche und unbeabsichtigte Risiken mit sich bringen, die den Gewinn aus einer Immobilienanlage aufzehren können. Für dieses Problem kann es eine einfache Lösung geben: Anleger sollten bei ihren Immobilienanlagen auf einen Mix aus verschiedenen Währungen verzichten. Es sei denn, das Objekt ist das zusätzliche Risiko wert“, resümiert die Expertin.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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