Währungs-Indizes (The BIG Five) im Blickpunkt
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Erwähnte Instrumente
Vor exakt zwei Monaten betrachteten wir an dieser Stelle die großen fünf Währungs-Indizes. Doch was hat sich seither eigentlich getan? Faktisch scheiterte der EUR/USD während dieser bald endenden Handelswoche ganz klar am langfristigen Abwärtstrend seit dem Hochpunkt aus 2008 bei 1,6036 USD – siehe dazu auch die Analyse vom 14. März zum EUR/USD unter Spannung auf der JFD-Research-Website (hier klicken). Offenbar scheint das Major-Währungspaar einen kleinen Umweg einlegen zu wollen. Der FED-Sitzung und Kameradin Yellen am Donnerstag sei Dank.
Doch soll es heute ja nicht um einzelne Währungspaar gehen, sondern vielmehr um das große Bild der Währungs-Indizes. Neben diesen ist sicher vielen der U.S. Dollar Index selbst bekannt. Dieser spiegelt den Außenwert des US-Dollars gegenüber den sechs großen Währungen (EUR, YEN, GBP, CAD, SEK und dem CHF) mit unterschiedlicher Gewichtung wieder. Jener wird bzw. sollte überdies regelmäßig bei der Gesamtbetrachtung des Forex-Marktes zu Rate gezogen. Doch warum eigentlich nur der U.S. Dollar Index? Wie wollen heute wieder einen Schritt weiter gehen und uns die Indizes zum Euro, des britischen Pfunds, dem Schweizer Franken sowie dem japanischen Yen genauer ansehen. Somit handelt es sich im Sinne der heutigen Headline, inkl. des US-Dollars, nicht um die vielerorts bekannten „BIG Five – die großen Fünf aus Afrika“, sondern um die fünf einflussreichsten Währungsplätze der Welt. Allesamt werden im Big Picture anhand von Monatscharts im 10-Jahresintervall dargestellt. Vorab gehört jedoch dem U.S. Dollar Index die Bühne.
U.S. Dollar Index (USDX):
Wenig Neues an der Front mit Blick auf das große Zeitfenster. Der nachfolgende Monatschart unterstreicht die Rückkehr des Kapitals im Zuge der Finanzmarktkrise. Doch für eine klare Umkehr reichte die Kraft des Geldes nicht aus und so waren die Jahre von 2009 bis Ende 2010 durch eine hohe Volatilität geprägt. Während der nachfolgenden Jahre wurde es dann, bis zum heutigen Tag, wieder ruhiger um den Index und es zeigt sich eine unveränderte Zukeilung des Kurses. Jedoch auf langfristige Sicht wohlbemerkt. Im Anschluss eines Ausbruchs verspricht sich jedoch deutliches Reaktionspotenzial mit weitreichenden Konsequenzen. Unterhalb des Niveaus von 81,79 Punkten bleibt der U.S. Dollar jedenfalls weiterhin anfällig für Abgaben. Insbesondere ein Rückgang unter die seit Anfang 2012 etablierte Unterstützung bei 78,75 Punkten könnte raschen Verkaufsdruck zur Folge haben. Ein Lauf bis zur Marke von 75,00 Punkten wäre dabei unverändert zu erwarten.
Dies heißt andererseits, dass die Komplementärwährungen wie der Euro oder auch das britische Pfund gegenüber dem U.S. Dollar aufwerten dürften. Die vielerorts vertretende Meinung im Sinne des Dollar-Comebacks aufgrund der Reduzierung von QE3 sowie möglichen Zinsanhebungen im Jahr 2015 wäre dann wohl klar nach hinten zu schieben. Der EUR/USD* und auch das GBP/USD* könnten demgegenüber vor deutlicheren Aufwärtsbewegungen stehen als heute angedacht. Doch vergessen Sie nie – der Markt lebt – und diese Analysen sind stets nur eine Momentaufnahme in den Strömungen der Finanzmärkte. Doch seien Sie unbesorgt, ich halte Sie hier weiter auf dem Laufenden.
Neben dem ersten Chart zum U.S. Dollar Index (USDX) folgen nunmehr die Indizes auf die Währungen im Kontext der Gegenüberstellung nachfolgende Währungen: EUR, CHF, GBP, USD und YEN. Diese Währungs-Indizes sind dementsprechend der arithmetisch gewichtete Durchschnitt im Vergleich zu den jeweiligen vier Gegenwährungen. Der Blick auf diese Charts lohnt im Big Picture durchaus, gerade auch um das grundsätzliche Verhalten der Major-Währungen wie dem EUR/USD* oder auch dem GBP/USD* an sich zu definieren.
Euro Index (EUR_I): Der breite Abwärtstrendkanal seit 2009 bzw. dessen obere Abwärtstrendlinie wurde unlängst erneut bestätigt. Trotz des Scheiterns bleiben die Aussichten bullisch bei Kursen über 185,90 Punkten. Ein Ausbruch über 192,00 Punkte dürfte auf Monatsbasis erheblichen Aufwärtsdruck entfalten.
Gewichtung anhand nachfolgender Währungspaare: EUR/CHF + EUR/GBP + EUR/JPY + EUR/USD
British Pound Index (GBP_I): Der Ausbruch auf Monatsschlussstandbasis vom vergangenen Jahr hat weiterhin bestand. Nach der ersten Ausbruchsbewegung könnte es nunmehr zu einem Pullback an das Ausbruchslevel kommen. Dennoch verspricht das britische Pfund unter mittelfristigen Gesichtspunkten durchaus weiteres Aufwertungspotenzial. Einzig ein deutliches Eintauchen unter die gebrochene Trendlinie wäre kritisch zu bewerten.
Gewichtung anhand nachfolgender Währungspaare: GBP/CHF + GBP/EUR + GBP/JPY + GBP/USD
Schweizer Franken Index (CHF_I): Die übergeordnete Aufwertung ist weiterhin unverkennbar. Wenngleich sich diese seit der Intervention seitens der Schweizer Nationalbank „etwas“ beruhigt hat bzw. sogar in einer ersten Reaktion umkehrte. Der jüngste Anschein eines Ausbruchs unter die Aufwärtstrendlinie seit 2007 wurde wieder relativert und so macht sich der Schweizer Franken langsam aber wieder in Richtung Norden auf. Die seit Ende 2011 existente Seitwärtsphase scheint sich jedenfalls nach oben entfalten zu wollen.
Gewichtung anhand nachfolgender Währungspaare: CHF/EUR + CHF/GBP + CHF/JPY + CHF/USD
Yen Index (JPY_I): Die geldpolitische Kehrtwende der japanischen Notenbank zeigt sich mit einem klaren Bruch des Aufwärtstrends während des Handelsjahres 2012. Folglich deutete sich schon frühzeitig eine Abwertung an, welche Ende 2012 so richtig an Fahrt gewann. Die Deutlichkeit dieses Prozesses ist nicht minder offensichtlich und doch zeichnet sich aktuell bereits am ersten Unterstützungspunkt um 260,00 Punkte eine Stabilisierung ab. Zumindest eine direkte Fortsetzung der Abwertung scheint daher gestoppt. Der nächste Support wartet überdies bereits bei 248,00 Punkten. Der Großteil der Korrektur scheint folglich vorüber.
Gewichtung anhand nachfolgender Währungspaare: JPY/CHF + JPY/EUR + JPY/GBP + JPY/USD
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Christian Kämmerer
Head of Research & Analysis JFD Brokers Germany
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