Wacker Chemie hofft auf bessere Zeiten

Burghausen/ München (BoerseGo.de) - Die Solarkrise liegt dem Spezialchemiekonzern Wacker Chemie weiterhin schwer im Magen. Die im Jahresverlauf 2012 reduzierten Jahresziele konnte Wacker dennoch erreichen. Wie der Konzern am Donnerstag auf Basis vorläufiger Berechnungen mitteilte, ist der Umsatz im Gesamtjahr um knapp sechs Prozent auf 4,63 Milliarden Euro zurückgegangen. Noch stärker um 29 Prozent auf 787 Millionen Euro gab das operative Ergebnis (EBITDA) nach. Das Jahresergebnis fiel mit 107 (Vorjahr 356) Millionen Euro auf ein Drittel zurück. Wacker erfüllte damit die Ertrags-Erwartungen der Analysten.

Im vierten Quartal schnitt Wacker Chemie hingegen besser als erwartet ab. Das Quartal war zwar erneut von Preisdruck bei Polysilizium und bei Halbleiterwafern geprägt, das Chemiegeschäft lief aber weiter auf hohem Niveau. Der Umsatz erreichte mit 1,02 Milliarden Euro das Niveau des Vorjahres. Das operative Ergebnis legte um 17 Prozent auf 130 Millionen Euro zu.

Wacker liefert an die Solarbranche hochreines Polysilizium, das in Solarpanels zum Einsatz kommt. Die Preise für Polysilizium sind im vergangenen Jahr stark gefallen, weil es Überkapazitäten in Asien gibt und die Nachfrage in Europa eingebrochen ist. Die Preise für Polysilizium hätten sich innerhalb eines Jahres halbiert, erklärte Wacker Chemie. Besser lief es in den Chemiebereichen, dank der wachsenden Nachfrage nach Polymerprodukten.

Konzernchef Rudolf Staudigl gab für das laufende Jahr keine Prognose ab. Er sprach bei Vorlage der Zahlen aber von „ermutigenden Signalen“, die auf einen verstärkten Ausbau der Photovoltaik speziell in China und den USA hindeuteten. Das könnte sowohl den Absatz als auch die Preise für Solarsilicium positiv beeinflussen.