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13:02 Uhr, 14.03.2013

Wacker Chemie: Die Solarkrise - ein Schlag ins Kontor

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München (BoerseGo.de) - Der Chemiekonzern und Halbleiter-Zulieferer Wacker Chemie muss der Solarkrise Tribut zollen. Trotz guter Chemiegeschäfte ging der Gewinn in 2012 um 70 Prozent auf 107 Millionen Euro nach unten. Der Umsatz ging um sechs Prozent auf 4,6 Milliarden Euro zurück. Das Polysilizium-Geschäft steuerte 1,14 Milliarden Euro zum Umsatz bei, ein Rückgang um ein Fünftel. Auch im Halbleiter-Bereich gingen die Umsätze wegen geringerer Nachfrage und niedrigerer Preis zurück. Bereits Anfang Februar hatte Wacker den vorläufigen Jahresabschluss präsentiert.

Die Dividende sinkt hingegen nicht so stark wie zunächst befürchtet. Man werde für 2012 eine Ausschüttung von 0,60 (Vorjahr: 2,20) Euro je Aktie vornehmen, teilte der MDax-Konzern am Donnerstag mit. Analysten hatten im Schnitt noch sechs Cent weniger erwartet.

Der Konzern erwartet auch in diesem Jahr keine Trendwende. Vor allem wegen des Preisverfalls bei Polysilizium, das zur Herstellung von Solarzellen verwendet wird, erwartet das Unternehmen einen geringeren Gewinn und stagnierende Umsätze. 2013 werde aus heutiger Sicht kein einfaches Jahr für Wacker, sagte Konzernchef Rudolf Staudigl. Die Risiken, dass die wirtschaftliche Entwicklung schwach bleibe, seien immer noch vorhanden. Er erwarte 2013 einen Umsatz in der Größenordnung des Vorjahres von rund 4,6 Milliarden Euro. Voraussetzung sei, dass es zu keinen Handelsschranken in der Solarindustrie komme und die Nachfrage im Halbleitergeschäft in der zweiten Jahreshälfte anziehe. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) werde 2013 voraussichtlich unter dem Niveau des Vorjahres von 787 Millionen Euro liegen.

Auch bei den Investitionen, die 2013 bei rund 600 Millionen Euro liegen sollen (2012: 1 Mrd. Euro) zeigt sich Wacker zurückhaltend. „Die Investitionssumme wird in den nächsten beiden Jahren dynamisch gesteuert und entsprechend der Ertragskraft angepasst“, erklärte Finanzchef Joachim Rauhut. Ziel sei es, dass die Schulden im laufenden Jahr die Eine-Milliarde-Euro-Grenze nicht überschritten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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