Wachstum im hohen Norden hält an
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Luxemburg (Fonds-Reporter.de) - Die nordischen Volkswirtschaften werden auch in diesem Jahr wieder Wachstumsraten erzielen, mit denen sie zu den am schnellsten wachsenden Ländern in der westlichen Welt zählen. Zu dieser Ansicht kommen die Wirtschaftsanalysten von Nordea. Die Kapazitäten einiger Länder seien jedoch bereits voll ausgelastet, so dass es an der Zeit ist, das Wachstum zu bremsen.
Die Turbulenzen an den Finanzmärkten in diesem Sommer blieben nicht ohne Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, wenn auch eine weltweite Rezession nicht sehr wahrscheinlich sei. "Das Risiko dafür ist im Moment sehr gering", sagt Helge J. Pedersen, Head of Economic Research bei Nordea. Er erwartet, dass insbesondere die Bereitschaft der wichtigsten Zentralbanken zur Unterstützung des Finanzsektors die Möglichkeit einer weichen Landung gewährleistet. Das größte Risiko für die Weltwirtschaft sei, dass der US-Wirtschaft infolge der Probleme am US-Markt für Wohnimmobilien ein anhaltender Abschwung bevorstehe, während die Aussichten für den Rest der Welt und für die nordische Region günstiger seien.
Die dänische Wirtschaft entwickele sich im gleichen Tempo wie bisher weiter, doch dunkle Wolken ziehen am Horizont auf, heißt es bei Nordea. Der stetige Rückgang der Arbeitslosenzahlen kurbelt den privaten Verbrauch an, während der Rückgang am Markt für Wohnimmobilien das Wachstum dämpfen wird. "Umfangreiche Lohnerhöhungen sind beispielsweise im öffentlichen Sektor zu erwarten. Dies könnte die Wettbewerbsfähigkeit Dänemarks ernsthaft schwächen. Auch die Exportindustrie hat anscheinend Probleme, obgleich das Wachstum in einigen der wichtigsten Exportmärkte Dänemarks weiterhin hoch bleibt", sagt Helge J. Pedersen.
Die Angebotsseite der norwegischen Wirtschaft überrascht weiterhin positiv, so die Experten in ihrer aktuellen Markteinschätzung "Economic Outlook". Doch das hohe Wachstum der Produktionskapazitäten habe den Druck auf die Wirtschaft nicht verringert, da auch die Nachfrage weiterhin stark zunimmt. Außerdem reichte der Anstieg des Arbeitskräfteangebots nicht aus, das Problem des Arbeitskräftemangels zu beheben. "Die sehr starken Lohnerhöhungen in Norwegen sind ein Zeichen des heftigen Wettbewerbs um Arbeitskräfte. Um die Wirtschaft vor einer Überhitzung zu schützen wird die norwegische Zentralbank, der Norges Bank, wahrscheinlich ihren Leitzins auf bis zu 5,75 Prozent anheben müssen. Dadurch würden die Zinsen in Norwegen viel stärker steigen als die Zinsen in anderen europäischen Ländern, wodurch die norwegische Krone (NOK) an Stärke gewinnen würde", erklärt Helge J. Pedersen.
In der schwedischen Wirtschaft habe es in diesem Jahr eine Reihe größerer Überraschungen gegeben, von denen einige deutliche Auswirkungen auf die Geldpolitik haben. Die Wirtschaftsanalysten von Nordea sehen die wichtigsten Ursachen dafür darin, dass die Produktivität viel geringer ausfiel als erwartet und dass die Arbeitsmarktreformen bisher nur begrenzte Wirkungen zeigten. "Die Arbeitslosigkeit ist in Schweden markant zurückgegangen. Bei einem knappen Arbeitsmarkt besteht ein deutliches Risiko für steigende Löhne. Wir erwarten, dass die schwedische Zentralbank, die Riksbank, die Zinssätze bis Ende des Jahres noch zweimal anheben wird. Angesichts eines langsameren Wachstums aufgrund schwacher Exportzahlen und eines geringen Investitionswachstums wird die Riksbank höchstwahrscheinlich den Leitzins noch einmal zu Beginn des nächsten Jahres anheben und ihn dann bei 4,25 Prozent halten", sagt Helge J. Pedersen.
Die finnische Wirtschaft wächst weiterhin stark, doch die Wirtschaftsanalysten von Nordea erwarten, dass sich das Wachstum im Herbst auf ein normaleres Maß verlangsamt. Ein Konjunkturrückgang wäre wünschenswert, da die finnische Wirtschaft ihre kurzfristigen Kapazitäten bereits mehr als ausgereizt hat. Durch die starke Wirtschaft habe sich der Inflationsdruck erhöht und sowohl in diesem Jahr als auch im nächsten bleibe die Inflation über dem Zielwert. Außerdem seien die Wirtschaftsbilanzen solide und die finnischen Staatsfinanzen bergen eine weitere positive Überraschung.
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