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09:53 Uhr, 12.09.2011

VW/ Suzuki: Die Eintracht ist zur Zwietracht geworden

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Tokio/ Wolfsburg (BoerseGo.de) – Die eingegangene Zweckehe steht vor einem Scherbenhaufen. Die einst geschlossene Partnerschaft zwischen dem drittgrößten Autobauer der Welt, dem Volkswagen-Konzern und dem japanischen Hersteller Suzuki steht vor dem Aus. Man wolle die Zusammenarbeit mit Volkswagen aufkündigen, teilte der Suzuki an diesem Montag mit. Zuvor hatte sich Wolfsburg beschwert und den Japanern vorgeworfen, den Kooperationsvertrag verletzt zu haben. Suzuki habe unzulässigerweise Dieselmotoren von einem anderen Hersteller bezogen. Der deutsche Konzern setzte seinem Partner "eine mehrwöchige Frist", "diesen Sachverhalt zu korrigieren". Die Bewertung der Partnerschaft sei aber noch nicht endgültig abgeschlossen, hieß es in einer VW-Mitteilung vom Sonntag.

Die Wolfsburger sind seit Dezember 2009 mit einem Anteil von 20 Prozent bei Suzuki engagiert; Suzuki hat 1,5 Prozent an VW erworben. Der japanische Autobauer will diese Verzahnung nun auflösen.

Schon im Juli hatte VW darauf hingewiesen, dass sich die Partnerschaft langsamer als erwartet entwickelt und angekündigt, sie neu zu bewerten. Auch Suzuki hatte die VW-Kooperation zuletzt in Frage gestellt und sich über zu große Einflussnahme der Deutschen beschwert. Immer wieder wurden auch die unterschiedlichen Firmen-Kulturen als Hemmnis auf dem Weg zu einer echten Kooperation ins Spiel gebracht.

Dabei hatten die jetzigen Streithähne große Pläne. VW wollte zusammen mit den Japanern den wachstumsstarken indischen Markt erobern; Suzuki verkaufte dort 2010 rund 1,3 Millionen Fahrzeuge, VW hingegen lediglich wenig mehr als 50.000. Gemeinsam wollten die Autobauer Einsteigerautos für Schwellenländer sowie umweltfreundliche Wagen für Kunden in den Industriestaaten bauen.

Der offene Bruch kommt im Vorfeld der Frankfurter Automesse IAA, die in dieser Woche beginnt. Bis zum 25. September diskutiert die Branche dort unter anderem über neue Mobilitätskonzepte.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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