Vorsichtiger Optimismus für US-Aktien angebracht
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An den Märkten hat sich in der letzten Zeit bereits der Gedanke durchgesetzt, dass die amerikanische Notenbank der Wirtschaft jederzeit mit einer Geldspritze weiterhilft. Diese Idee ist durch die Zinssenkung Mitte September weiter bestärkt worden.
Niedrigere Zinsen führen in der Regel zu höheren Kurs-Gewinn-Verhältnissen, schwächere Ertragsaussichten werden ausgeglichen. Investoren haben auf niedrige Ertragsaussichten in der Vergangenheit stets mit einer Korrektur von Unternehmenswerten an den Aktienmärkten reagiert. Und das, bevor etwaige Zinszügel gelockert wurden. Das ist im gegenwärtigen Zyklus nicht der Fall: Marktkorrekturen sind bisher oberflächlich und kurzlebig gewesen.
Trotz solider Bewertungen dürfte die weitere Entwicklung von Aktienkursen nicht ganz glatt verlaufen. Es gibt zahlreiche Unsicherheitsfaktoren, allen voran, ein mögliches Abgleiten der US-Wirtschaft in eine Rezession. BlackRock rechnet mit keiner Rezession, eher mit einer länger andauernden konjunkturellen Flaute. Die Fed-Entscheidung, Zinsen zu senken, ist von daher wirtschaftlich gerechtfertigt. Das nominale BIP-Wachstum wird im kommenden Jahr voraussichtlich bei bis zu vier Prozent liegen; der Tagesgeldsatz sollte von daher gleichfalls auf dieses Niveau fallen.
Aktien profitieren in der Regel auch bei rückläufigen Konjunktur- und Ertragsaussichten von Zinssenkungen. Aber auch wenn die erwartete Rezession ausbleiben wird, sind die Ertragserwartungen für Unternehmen zu hoch gesteckt. Die Prognosen der Analysten gehen für 2008 übereinstimmend von einer Steigerung der Betriebsergebnisse bei S&P-500-Unternehmen um elf bis zwölf Prozent aus. Das Ertragswachstum wird jedoch bestenfalls halb so hoch sein. Dabei werden Unternehmen, die sich stark im internationalen Handel engagieren, am besten abschneiden. Firmen, die auf das Wachstum der Binnenwirtschaft angewiesen sind, werden dagegen zu kämpfen haben.
Ein neuer Zyklus geldpolitischer Lockerung hat eingesetzt – ein optimistisches Signal für Aktieninvestitionen. Trotz dessen bleiben Herausforderungen: Seit dem Zweiten Weltkrieg hat es eine Vernichtung von Immobilien-Vermögen in diesem Ausmaß nicht mehr gegeben. Das bleibt eine erhebliche Unsicherheit für die weitere Entwicklung der Verbraucherausgaben und der Konjunktur.
Positiv hierbei ist zu vermerken, dass die Immobilienkrise zu einem Zeitpunkt einsetzte, als der Konsumsektor und Unternehmensbilanzen sehr robust waren. Hinzu kommen ein tragfähiges weltwirtschaftliches Umfeld, angemessene Bewertungen, reichlich Liquidität und belebende geldpolitische Impulse. All dies begünstigt die Aktienmärkte. Insgesamt werden die Aktienkurse höher tendieren, gleichzeitig steigt die Volatilität. Angesichts einer relativ robusten Weltwirtschaft und einem schwächeren US-Dollar sollten Investoren ihr Augenmerk stärker auf global orientierte Werte in den USA richten, die weniger von der Binnennachfrage abhängig sind.
Quelle: BlackRock Merrill Lynch
BlackRock Merrill Lynch Investment Managers ist eine der größten börsennotierten Investment-Management-Firmen weltweit. Per Ende Juni 2006 beliefen sich die verwaltete Kundengelder von BlackRock und MLIM insgesamt auf 1,046 Billionen US-Dollar. Das Unternehmen verwaltet Vermögenswerte für institutionelle und private Investoren weltweit mit einer breiten Palette von Anlageprodukten aus den Bereichen Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, Geldmarkt- und alternativen Investments.
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