Kommentar
16:16 Uhr, 04.10.2017

Vorsicht vor Small Caps!

In den USA gehen gerade Small Caps durch die Decke. Für viele ist das ein Signal, dass der Bullenmarkt unverändert weitergeht. Die Rallye hat aber nichts damit zu tun.

Erwähnte Instrumente

  • iShares Russell 2000 ETF - WKN: 592353 - ISIN: US4642876555 - Kurs: 150,330 $ (NYSE)

Kurz auf den Punkt gebracht, weshalb US Small Caps im Rallymodus sind: die Aussicht auf Steuersenkungen. Small Caps profitieren davon besonders, weil sie im Gegensatz zu den großen Unternehmen nicht unbedingt eine internationale Präsenz haben und daher auch nicht ihre Steuern optimieren können.

Ein kleines oder mittleres Unternehmen in den USA ist den hohen Steuersätzen ausgesetzt. Google, Apple usw. versteuern viel im Ausland und dort vor allem dort, wo die Steuern niedrig sind. Durch diese Optimierung ist der durchschnittliche Steuersatz seit Jahrzehnten im Sinkflug (siehe Grafik).

Vorsicht-vor-Small-Caps-Kommentar-Clemens-Schmale-GodmodeTrader.de-1

Weil kleine Unternehmen nicht flüchten können, profitieren sie am meisten. Das hat schon nach Trumps Wahl zu einer Outperformance von Small Caps geführt (siehe Chart). Der S&P 500 hat einen mehr oder minder beständigen Aufwärtstrend gezeigt. Small Caps machten nach der Wahl einen Satz nach oben. Danach flachte der Trend schnell ab. Seit wenigen Wochen sind die Nebenwerte wieder auf dem Sprung.

ISHARES TR.-RUSS.2000 vs. S&P 500 
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    L&S
    VerkaufenKaufen

Die Outperformance von Ende 2016 hat sich so nicht wieder wiederholt. Das ist auch gar nicht notwendig. Die Steuersenkungen sind eigentlich schon eingepreist. Trotzdem wird gekauft. Das geschieht bei einer Bewertung der Small Caps, die selbst die S&P 500 Bewertung noch vernünftig aussehen lässt.

Anleger sollten also vorsichtig sein, wenn sie jetzt noch auf den Zug aufspringen wollen. Frühere Steuersenkungen haben für ein Strohfeuer gesorgt, aber keinen Trend ausgelöst. Wichtiger als der Steuersatz sind immer noch die Wachstumsperspektiven und Wachstum ist schon mit viel Fantasie in den Kursen drin.

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Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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