Vorsicht! Deflationsschock wegen Ölschwemme?
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- WTI ÖlKursstand: 94,59 $/Barrel (Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- Brent Crude ÖlKursstand: 106,87 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- WTI Öl - WKN: 792451 - ISIN: XC0007924514 - Kurs: 94,59 $/Barrel (Indikation)
- Brent Crude Öl - WKN: 967740 - ISIN: XC0009677409 - Kurs: 106,87 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation)
Laut der Deutschen Bank wird die Ölschwemme, die in diesem Jahr zu erwarten ist, die Restkapazitäten des Ölkartells OPEC auf ein Niveau treiben, das zuletzt zum Höhepunkt der Finanzkrise im Jahr 2009 zu beobachten gewesen ist. Seiner Meinung zufolge ist Öl "der am höchsten bewertete Rohstoff". Eine Korrektur sei wahrscheinlich.
Der britische "Telegraph" bringt eine Story, die den wahrscheinlich zu erwartenden Rückgang des Ölpreises in Verbindung bringt mit einer Warnung vor einer daraus entstehenden weltweiten Deflation. Tatsächlich befindet sich Öl in fast jedem Produkt, fallende Einkaufspreise für dieses Gut würden die Preise von so gut wie jedem Produkt sinken lassen.
Schon heute klagen die Zentralbanken von Frankfurt bis Washington über Deflation. Und auch in diesem Jahr wird die US-Ölindustrie eine Million Barrels Rohöl zusätzlich aus Schiefergestein heraussprengen, das ist das dritte Jahr in Folge, in dem die US-Ölproduktion um diese Menge wächst. Libyen, dessen Produktion des schwarzen Goldes im Jahr 2013 komplett stillstand, erholt sich, während sich Ausschreitungen in afrikanischen Förderstaaten beruhigt haben. Außerdem könjnte sich der Westen dem Iran annähern und im Jahresverlauf ist es nicht auszuschließen dass wieder mehr iranisches Öl auf den Weltmarkt exportiert werden kann. Auch die irakische Ölproduktion wächst.
Die USA könnten Saudi Arabien als der größte Ölproduzent der Erde übertrumpfen, und das bereits im Jahr 2016. Die EU hat gerade grünes Licht für Fracking gegeben, das ist die Methode, die den Energieboom in den USA ausgelöst hat. Mehr als die Hälfte des zusätzlichen Öls, das Staaten außerhalb des Ölkartells OPEC in diesem Jahr zusätzlich produzieren werden, stammt aus den USA. Bis zum nächsten Jahr werden die USA Schätzungen des amerikanischen Energieministeriums zufolge nur noch 5,5 Millionen Barrels/Tag an Rohöl importieren, das ist nur noch die Hälfte dessen was sie noch vor zehn Jahren gebraucht haben. Das stellt den 89 Millionen Barrels/Tag großen globalen Ölmarkt auf den Kopf.
Eigentlich könnte Saudi Arabien einfach weniger Öl fördern - in diesem Jahr müssten sie ihre Produktion von nahezu 10 Millionen Barrels/Tag auf 7,5 Millionen Barrels/Tag kappen. Allerdings brauchen sie das Geld um ihren Haushalt und ihren Wohlstandsstaat zu finanzieren - ohne die Einnahmen aus dem Öl wird das schwer. Es wird geschätzt, dass der von Saudi Arabien bei der OPEC durchgesetzte OPEC-Mindestpreis von 100 USD/Barrel sowie eine Ölproduktion von rund 10 Millionen Barrels/Tag notwenig ist, um den saudischen Staatshaushalt zu finanzieren. Alles darunter löst Probleme aus.
Sollte der Iran und Libyen vollständig auf den Ölmarkt als Exporteure zurückkehren könnte dies zu einem positiven Angebotsschock von drei Millionen Barrels/Tag führen - und Analysten von Banc of America schätzen, das selbst ein Drittel dieser Menge den Ölpreis um 20 USD/Barrel fallen lassen könnte. Viele Rohstoffe von Baumwolle bis Zucker haben sich von ihren Höchstkursen halbiert - nur das Öl notiert noch auf einem hohen Niveau und verharrt über 100 USD/Barrel. Wird es in diesem Jahr eine Anpassung geben?
Der Ölpreis Brent im Wochenkerzenchart bildet einen bärischen Keil aus, in dessen Auflösung nach unten er offenbar gerade begriffen ist. Eine Short-Position kann direkt aufgenommen werden mit Stopp über 113 USD/Barrel und Ziel im Bereich von 80-85 USD/Barrel. Mehr dazu auf meinem Guidants-Stream.
Im Stream habe ich eine Short-Position auf Brent aufgenommen - mehr dazu unter diesem Link.
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