Vorschlag für Wette bei "Wetten dass?"
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Ein Trader merkte heute scherzhaft an, dass er einen Wettvorschlag bei "Wetten dass?" einreichen werde.
Man könne ihm den Kursverlauf vom DOW Jones (im 60 Minutenintervall) ohne Angabe von Datum und Uhrzeit zeigen und er können genau sagen, wann die letzte US Handelsstunde ab 21.00 Uhr stattgefunden habe und stattfinden werde.
Seit Wochen imponiert im DOW Jones dieses Intradayzyklikmuster, wonach der Index im Verlauf der letzten Handelsstunde wieder hochgekauft wird. Auch heute wieder.
Als aktiver sehr kurzfristig ausgerichteter Trader kann man sich dies zunutze machen, in dem man versucht zu Beginn der letzten Handelsstunde auf Sicht von ca. einer Handelsstunde zu kaufen.
In den USA läuft gerade die letzte Handelsstunde und wieder werden die Indizes hochgezogen. Und das trotz der desaströsen Arbeitsmarktzahlen, die heute Mittag gemeldet wurden.
US-Arbeitsmarkt: Erfolgsgeschichten sehen anders aus!
Gerade hat das Bureau of Labor Statistics den mit Spannung erwarteten Arbeitsmarktbericht für den Berichtsmonat Februar veröffentlicht. Entgegen allen Erwartungen fiel die Zahl der neugeschaffenen Stellen ex Agrar um 63.000. Einen solch deutlichen Rückgang hatten wir zuletzt vor knapp fünf Jahren gesehen. Das Bild trübt sich zudem weiter vor dem Hintergrund ein, dass der Vormonatsrückgang nach oben revidiert wurde. Das deutliche Nachgeben bei den neugeschaffenen Stellen muss als negative Überraschung eingeschätzt werden. Gleichzeitig sank die Arbeitslosenquote auf 4,8%. Dieser scheinbare Widerspruch ist in der Systematik der Datenerhebung begründet. Während sich die Zahl der neugeschaffenen Stellen als Resultat einer Unternehmensbefragung ergibt, beruht die Ermittlung der Arbeitslosenquote auf Angaben der privaten Haushalte. Einmal mehr präsentiert sich auch der Bereich des Verarbeitenden Gewerbes erschreckend schwach. Die Zahl der Beschäftigten fiel im Vergleich zum Januar um 52.000. Ein Rückgang in dieser Größenordnung ist aufgrund des Wandlungsprozesses der USA von einer Industrie- hin zur Dienstleistungsnation zwar nicht atypisch, allerdings müssen wir auch hier bis ins Jahr 2003 zurückblicken, um einen ähnlich starken Einbruch zu finden.
Gleichzeitig zogen die durchschnittlichen Monatslöhne um 0,3% M/M und 3,7% Y/Y an. Eine Abschwächung der Lohndynamik ist vor dem Hintergrund der schwächelnden US-Konjunktur demnach noch nicht festzustellen. Keine Veränderungen ergaben sich bei der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit. Sie verbleibt auf dem Vormonatsniveau von 33,7 Stunden.
Auch wenn der bloße Blick auf die Arbeitslosenquote den Schluss eines sich freundlich präsentierenden Arbeitsmarktes zuließe, sind wir vor dem Hintergrund des gesamten Datenkranzes äußerst skeptisch. Bei aller Ungenauigkeit, die den Arbeitsmarktdaten in den USA stets zugrunde liegt, ist es doch ein deutliches Signal, dass sich der Negativtrend der letzten Monate sowohl bei den neugeschaffenen Stellen als auch bei den Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe bestätigt und noch an Fahrt zulegt. Insofern passen die Daten eindeutig in die Stimmungs- und Datenlage des Frühjahres 2008.
Fazit: In der Summe muss man den heutigen Arbeitsmarktbericht als negative Überraschung interpretieren. Die Probleme der US-Wirtschaft verfestigen sich zusehends auch am Arbeitsmarkt. Anlass zur Sorge gibt vor allem die Tatsache, dass die Abwärtsbewegung an Geschwindigkeit zuzunehmen scheint. Das hat der US-Wirtschaft gerade noch gefehlt. Der Datenkranz liefert damit auch der Federal Reserve ein weiteres Argument, an dem Zinssenkungskurs festzuhalten und mit aller Macht den Konjunkturproblemen entgegenzutreten. Der deutliche Widerspruch zwischen Arbeitslosenquote und neugeschaffenen Stellen zeigt die Schwächen bei der Datenerhebung und lässt so ziemlich jede Interpretation der Zahlen zu. Auch wenn wir uns von Haus aus eher zu den Optimisten zählen – den Daten von heute können wir insgesamt wenig Aufbauendes abgewinnen.
Quelle: Nord/LB
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