Kommentar
11:15 Uhr, 31.01.2018

Vorschläge der ESMA zur Einschränkung des CFD/Forex-Handels

Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) hat kürzlich eine ganze Reihe an Regelvorschlägen für den CFD- und Forex-Handel unterbreitet, die große Auswirkungen auf den Handel mit diesen Produkten hätten. Bis zum 5. Februar haben alle Trader und Broker die Möglichkeit ihre Meinung zu den Vorschägen der Regulierungsbehörde zu äußern.

Wie sehen die Vorschläge nun im Einzelnen aus?

Abschaffung der Nachschusspflicht

Für deutsche Trader gibt es bereits seit der Allgemeinverfügung der BaFin Mitte letzten Jahres keine Nachschusspflicht mehr. Diese soll nun nach den Vorschlägen der ESMA EU-weit abgeschafft werden.

Hebelbeschränkung auf 1:30 bis 1:5 

Die Vorschäge der ESMA zu der Beschränkung des Hebels sind sehr restriktiv und sehen folgendermaßen aus:

  • Hebel von 1:30 für Major-Forex-Paare.
  • Hebel von 1:20 für die wichtigsten Indizes, Minor-Forex-Paare sowie Gold.
  • Hebel von 1:10 für Rohstoffe (außer Gold) sowie andere Indizes.
  • Hebel von 1:5 für Aktien.

Die Einordnung der Instrumente auf die jeweiligen Hebel scheint jedoch nicht konsistent zu sein. So wird zum Beispiel der größte europäische Index, der EuroStoxx 50 Index als „kleiner“ Index abgetan und die Hebelkategorie 1:10 eingestuft. Im Forexbereich sieht dies ähnlich aus. Das Forexpaar AUD/NZD wir zum Beispiel riskanter eingestuft (Hebelbeschränkung auf 1:20) als EUR/TRY (1:30) oder USD/RUB (1:30).

Neue Margin Close-Out Regeln

Bisher konnte jeder Broker selbst festlegen, wann Verlustpositionen zum Schutz des Kunden geschlossen wurden. Der herangezogene Margin-Prozentsatz galt in der Regel auf das Konto und nicht auf die Einzelpositionen.

Nach den Vorschlägen der ESMA würde sich diese Vorgehensweise grundlegend ändern und die automatische Liquidierung würde sich auf jede einzelne Position beziehen. Sobald der Verlust einer offenen Position 50 % der geforderten Margin übersteigt, müsste die Position liquidiert werden, unaghängig vom Guthaben auf dem Konto. Damit würde jede Position über einen automatischen Stop verfügen. Ein langfristiges Trading wäre im CFD/ Forex Bereich damit nicht mehr möglich, da der Stop nicht mehr sinnvoll selbst gewählt werden könnte.

Dazu ein Beispiel: Für ein CFD auf den DAX würde bei einem Hebel von 1:20 zukünftig eine Margin von ca. 660 € benötigt. Sobald diese Position nun 330 € im Verlust wäre, müsste der Broker diese schließen, selbst wenn das Konto noch ein Guthaben von zum Beispiel 15.000 € aufweist. Diese Herangehensweise ist weltfremd und wird in keinem anderen Instrument so angewandt.

Die weiteren Vorschläge wie eine Standardisierung der Risikowarnung oder eine Reduzierung der Incentives sind positiv bewerten und zielführend.

Die geplanten Interventionsmaßnahmen werden signifikanten Einfluss darauf haben, wie CFD/Forex Trader zukünftig handeln können. Bis zum 5. Februar 2018 sind alle Trader eingeladen Ihre Meinung zu den Vorschlägen zu äußern. Das Feedback kann direkt über die Website der ESMA gegeben werden.


Sollten diese geplanten Maßnahmen umgesetzt werden und es dadurch zu Einschränkungen des CFD/Forex-Handels kommen, bietet der Handel von Futures eine interessante Alternative.

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Risikohinweis:
Dieser Artikel ist die persönliche Meinung des Autors. Er dient lediglich als Information. Diese Analysen dürfen nicht als Anlage- oder Vermögensberatung interpretiert werden. Eine Investitionsentscheidung bezüglich irgendwelcher Wertpapiere oder sonstiger Finanzinstrumente benötigt das Hintergrundwissen Ihrer persönlichen Situation, welche der Autor nicht kennt. Dieser Inhalt veraltet und wird nach Veröffentlichung nicht aktualisiert.

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