Analyse
17:06 Uhr, 12.09.2023

VONOVIA – Immobilien-Titel mit aufgehellter (Chart-)Lage

Immobilien-Aktien haben eine herbe Talfahrt hinter sich. Kaum eine Branche litt im vergangenen Jahr so massiv unter den schnellen Zinserhöhungen. Auf niedrigem Kursniveau gibt es mittlerweile erste Stabilisierungstendenzen zu sehen.

Erwähnte Instrumente

  • Vonovia SE - WKN: A1ML7J - ISIN: DE000A1ML7J1 - Kurs: 22,720 € (XETRA)
  • Open End Turbo Call Optionsschein auf Vonovia - WKN: UL5Z27 - ISIN: DE000UL5Z271 - Kurs: 7,540 € (UBS)

Vonovia gehört mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von 18,5 Milliarden Euro zu den größten Immobilien-Unternehmen Europas. Der Konzern aus Bochum hat sich auf die Verwaltung von privaten Wohnungen spezialisiert. Vonovia besitzt selbst ca. 415.000 Wohnungen, zusätzlich werden weitere 74.000 Wohnungen verwaltet. Die Hauptaufgaben des DAX-Titels liegen in der Instandhaltung, Modernisierung und dem seniorenfreundlichen Umbau der Gebäude, wobei gleichzeitig bezahlbares und komfortables Wohnen ermöglicht werden soll – keine leichte Aufgabe. Die Immobilien des Unternehmens befinden sich in Deutschland, Österreich und Schweden.

An der Börse war Vonovia ebenso wie alle anderen Immobilien-Werte lange Zeit stark gesucht. Die Branche galt als relativ sicher, die Wertpapiere schwankten weniger als der Marktdurchschnitt. Das Ende des Niedrigzinsumfelds änderte anschließend alles. Stark steigende Zinsen setzten den Immobilien-Aktien zu, die Kurse lernten plötzlich eine andere Richtung kennen.

Vonovia kostete 2020 in der Spitze knapp über 58 Euro. Nach einem kleinen Rücksetzer im Jahr 2021 ging es 2022 kräftig abwärts: Vonovia fiel bis auf 20 Euro. Im April dieses Jahrs markierte der Titel sogar ein Tief bei 15,28 Euro. Erst nach diesem panikartigen Ausverkauf stabilisierte sich die Notierung.

Nach der massiven Talfahrt ist Vonovia durchaus einen Blick wert. Zwar lasten die gestiegenen Zinsen weiterhin auf der Bau- und Immobilienbranche, schließlich werden Finanzierungen für Kunden teurer. Doch gleichzeitig steigt auch das Mietniveau leicht an. Die Buchwerte wurden in den Bilanzen bereits deutlich herabgesetzt – viele negative Aspekte dürften in den Kursen eingepreist sein.

Mittlerweile erhalten die Immobilien-Aktien auf niedrigerem Kursniveau wieder erste Analystenempfehlungen. So hatte die US-Investmentbank Goldman Sachs Vonovia kürzlich auf ihre "Conviction Buy List" mit einem Kursziel von 36,30 Euro gesetzt.

Charttechnik: Abwärtstrend beendet

Immobilien-Aktien haben zweifelsfrei einen langen Leidensweg hinter sich, lohnt sich nun der Aufbau erster Positionen? Die Charttechnik sendet zumindest bei Vonovia mittlerweile wieder erbauende Signale.

Der Abwärtstrend der Aktie wurde im Juli beendet. Übergeordnet hat sich darüber hinaus eine zaghafte Aufwärtstendenz gebildet. In den vergangenen Wochen kletterte Vonovia gegen den schwächeren Allgemeintrend konstant nach Norden. Dabei wurde auch die wichtige 200-Tage-Linie überwunden.

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Vonovia nach Talfahrt erholt / 200-Tage-Linie (blau) überwunden

Rücksetzer müssen im aktuellen Marktumfeld generell stets eingeplant werden. Kurzfristig gesehen sind bei Vonovia ebenfalls Abgaben möglich, die Aktie stieg zuletzt deutlich an. Spätestens im Bereich von 20 Euro würde sich durch die vorhandene Unterstützungszone jedoch ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis für einen Einstieg ergeben. Mittel- bis langfristig gesehen dürfte sich die Erholungstendenz bei Vonovia weiter fortsetzen.

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Von diesem Trading-Szenario per Hebel-Bull-Zertifikat profitieren

Risikobereite Anleger können per Bull-Zertifikat der UBS gehebelt auf eine Aufwärtsbewegung des Wertpapiers setzen. So profitiert zum Beispiel das Zertifikat mit der WKN UL5Z27 überproportional von steigenden Notierungen der Aktie (und umgekehrt). Das Zertifikat besitzt aktuell einen Hebel von 2,96. Knock-Out-Schwelle und Basispreis des Zertifikats liegen aktuell bei 15,1748 EUR im Basiswert. Um das Risiko des Trades zu begrenzen, sollte stets ein Stopp-Kurs gewählt werden.

Beste Grüße und gute Trades wünscht

Bernd Raschkowski

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Vonovia SE

Transparenzhinweis: Die im Artikel vorgestellten Derivate werden durch die Redaktion ausgesucht. Wir arbeiten aber mit ausgewählten Emittenten zusammen, die mit der stock3 AG in einer Geschäftsbeziehung stehen.

Bitte beachte: Der Handel mit Derivaten ist mit einem erheblichen Risiko verbunden und kann unter Umständen zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen.

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Über den Experten

Bernd Raschkowski
Bernd Raschkowski

Bernd „Aktienlotse“ Raschkowski stellt seit 24 Jahren unter Beweis, dass Börsenstrategien auch für private Anleger nachhaltig funktionieren. Der Aufbau der finanziellen Freiheit war nicht immer leicht, auch er durchlebte gute und schlechte Phasen, aber aus Fehlern kann man lernen. Mit der Zeit verbesserte er seine Herangehensweise immer weiter und hat sein Hobby zum Beruf gemacht – als selbstständiger Trader lebt er nun seit 12 Jahren hauptsächlich vom Eigenhandel. Er überzeugt durch professionelles Kapitalmarkt-Wissen, fundierte Analysen und langjährige Erfahrung. Auch nach den vielen Jahren bereitet ihm die Arbeit an der Börse weiterhin viel Freude - es ist seine Leidenschaft, die Entwicklungen an den Aktienmärkten zu beobachten und in Anlageentscheidungen umzumünzen.

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