Analyse
09:45 Uhr, 04.11.2022

VONOVIA – Es bleibt eine schwierige Situation

Ich gebe mich gar nicht erst der Hoffnung hin, das komplexe Zahlenwerk am heutigen Morgen zur Gänze verstehen zu wollen. Aufgrund der Masse an Einflussfaktoren und der Abhängigkeit von den Zinsen ist der Vonovia Tanker zwar mächtig groß, wird aber unter dem Strich doch nur von den Wellen bewegt, die andere verursachen.

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  • Vonovia SE
    ISIN: DE000A1ML7J1Kopiert
    Kursstand: 21,190 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Vonovia SE - WKN: A1ML7J - ISIN: DE000A1ML7J1 - Kurs: 21,190 € (XETRA)

Vonovia ist derweil bemüht, seine Bilanz aufzuräumen und sich wetterfest aufzustellen, um steigende Zinsen aushalten zu können. JPMorgan spricht heute Morgen von mäßigen Zahlen, die auf eine niedrige Bewertung treffen. Brauchen Anleger aktuell so etwas im Depot?

FFO soll kommendes Jahr sinken

Die Funds from Operations (FFO), also quasi die wichtigste Kennzahl für Immobilienaktien, soll im kommenden Jahr niedriger ausfallen. Das ist wohl eine der Kernbotschaften, die Vonovia heute aussendet. Der Kurs hat das natürlich schon lange abgebildet. Die Gründe dafür sind genauso simpel. Steigende Zinsen und höhere Steuern belasten das Ergebnis.

Vonovia will im kommenden Jahr deutlich weniger Geld für die Modernisierung ausgeben. Nur noch 500 Mio. EUR sind eingeplant, nach 800 bis 900 Mio. EUR im Jahr 2022. Die Investitionen in den Neubau sollen hingegen leicht über den bisherigen Planungen liegen. Die steigenden Zinsen rechnen sich bei vielen Neubau- und Modernisierungsvorhaben nicht mehr, heißt es. Es soll sich auf Vorhaben konzentriert werden, die den Mietern direkte Kosteneinsparungen ermöglichen.

Der Umsatz soll im kommenden Jahr steigen und die Dividende soll unverändert bei etwa 70 Prozent des FFO liegen. Vonovia meint, der bestehende Gebäudebestand sei in einem guten Zustand und energetisch besser saniert als der Bundesdurchschnitt. Während die Neunmonatszahlen kaum neue Botschaften enthalten, so dürfte doch der Ausblick auf das Jahr 2023 heute wesentlichen Einfluss auf den Kurs haben. Die Frage bleibt: Ist die Aktie bereits tief genug gefallen, um sinkende Gewinne und Dividenden abzubilden? Eine Frage, die der Markt in den kommenden Tagen beantworten muss.

Fazit: Die Prognose für das Jahr 2023 liegt laut Analysten von JPMorgan und Goldman Sachs klar unter den Erwartungen. Das wird wohl zu erneuten Senkungen bei den Kurszielen führen. Die Bewertung erscheint zwar günstig, aber das Unternehmen scheint auch voller Probleme geladen zu sein. Zudem dürfte die Dividende künftig sinken. Anleger warten kurzfristig noch ab.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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