Von Öl und Bananen – Bad news

Das - nicht ganz überraschende - Desaster für die No Angels beim Eurovision Song Contest vom vergangenen Samstag können wir gerade noch verkraften… Aber sonst sieht die Nachrichtenlage für Wirtschaft und Börse übers Wochenende höchst Besorgnis erregend aus. Denn nicht nur der Ölpreis wird allmählich zu einer Belastung, von der wir noch nicht wissen, wie schwer sie letztlich sein wird. Gleichzeitig gelingt es einzelnen Großunternehmen mit Erfolg, die Diskussion über Deutschland als Bananenrepublik neu zu entfachen.

Innerhalb von wenigen Wochen erfährt die Welt, dass hierzulande Arbeitnehmer elektronisch überwacht werden, und renommierte Konzerne ihren Erfolg mit enormen Schmiergeldzahlungen verbinden. Dass ausgerechnet ein Telekommunikationsunternehmen – nein, nicht ein Unternehmen, sondern die Deutsche Telekom – sich selbst, die eigenen Führungskräfte bespitzelt, ausspioniert, ist doch schier unglaublich! All dies wird Folgen haben, auch wenn man diese nicht gleich erkennt: Zunächst einmal wird das Misstrauen in der Bevölkerung gegenüber der Wirtschaft und ihren Repräsentanten weiter geschürt, das Misstrauen wird weiter wachsen. Das ist schon schlimm genug. Ich bin zudem der Überzeugung, dass es solche Skandalfirmen künftig spüren werden, wenn sie den Kapitalmarkt anzapfen.

Umso wichtiger wird das Thema nachhaltiges Wirtschaften: Immer mehr Anleger werden ihr Geld vor allem den Aktiengesellschaften anvertrauen, die ökonomisch, ökologisch und ethisch verantwortungsvoll arbeiten, langfristig und nachweisbar. Dazu trägt auch der Ölpreis bei, denn je länger er sich in astronomischen Höhen bewegt, umso intensiver wird die Industrie an den Alternativen für das schwarze Gold arbeiten. Öko-Anlagen und Energieeffizienz sind Elemente für langfristig erfolgreiche Investments – die Zukunft von „Sustainability“ hat längst begonnen.

Herzliche Grüße,
Ihr Hermann Kutzer