Analyse
16:30 Uhr, 12.05.2021

VOLKSWAGEN - Wie steht es um die Aktie des Autobauers?

Die Volkswagen-Aktie muss seit einigen Wochen Abgaben hinnehmen. Wie fügt sich diese Abwärtsbewegung in das Gesamtbild ein?

Erwähnte Instrumente

  • Volkswagen AG Vz.
    ISIN: DE0007664039Kopiert
    Kursstand: 207,000 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Volkswagen AG Vz. - WKN: 766403 - ISIN: DE0007664039 - Kurs: 207,000 € (XETRA)

Volkswagen hat im letzten Jahr erstmals nach 5 Jahren wieder weniger Autos als Toyota verkauft. Pandemiebedingt ging der Absatz bei VW um 15,2 % zurück.

Blick auf die Fundamentaldaten: Bewertung im Rahmen

Für das laufende Jahr wird aktuell ein Gewinn von 26,90 EUR je Aktie erwartet. Im nächsten Jahr soll dieser bei 31,25 EUR liegen. Vom Rekordgewinn aus dem Jahr 2012 sind diese Zahlen noch ein gutes stück entfernt. Damals verdiente das Unternehmen 46,48 EUR je Aktie.

Bei einem aktuellen Kurs von 208,25 EUR ergibt sich damit ein 2021er KGV von 7,74 und ein 2022er KGV von 6,66. Ein KGV von 6,66 hört sich zunächst billig an, zumal VW recht stabil Gewinne erwirtschaftet. Allerdings waren Anleger seit 2000 in 4 Jahren nicht bereit ein KGV von zu zahlen. Im Tief lag das KGV bei 3,20.

Der Umsatz zog in den letzten 20 Jahren unter gewissen Schwankungen beständig an. Im letzten Jahr gab es pandemiebedingt aber einen größeren Umsatzeinbruch. Dieser soll im laufenden Jahr quasi wieder ausgeglichen werden. Der Umsatz soll auf 249,32 Mrd. ansteigen. Im nächsten Jahr wird ein neuer Rekordumsatz von 263,25 Mrd. EUR erwartet.

Das Unternehmen schüttete in den letzten 20 Jahren jedes Jahr eine Dividende aus. Allerdings kam es dabei zu deutlichen Schwankungen. Für das laufende Jahr wird jedoch eine neue Rekorddividende in Höhe von 7,20 EUR je Aktie erwartet. Für das nächste Jahr soll sie auf 8,76 EUR steigen.

Analysteneinschätzungen:

Zum aktuellen Zeitpunkt liegen 23 Einschätzungen vor. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 271,95 EUR und damit fast 31 % über dem aktuellen Kurs.

17 Analysten/-innen bewerten die Aktie positiv (17mal Kaufen). 6 Häuser sehen den Wert neutral. Eine negative Einschätzung liegt nicht vor.

Charttechnische Situation: Konsolidierung dominiert

Die Volkswagen-Aktie erreichte im März 2015 ein Allzeithoch bei 262,45 EUR. Anschließend geriet die Aktie im Zuge des Dieselskandals in einen massiven Abwärtsstrudel. Dieser führte den Wert im Oktober 2015 auf ein Tief bei 86,36 EUR. Im März 2020 fiel er kurzzeitig unter dieses Tief und markierte ein neues bei 79,38 EUR. Zu einem Tagesschlusskurs unter dem Tief aus dem Oktober 2015 kam es aber nicht.

Anschließend startete eine Rally, die Anfang März 2021 zum Ausbruch über den Abwärtstrend seit März 2015 führte. Anschließend kletterte der Aktienkurs auf 252,20 EUR und damit nahe an das Allzeithoch.

Im April näherte sich der Wert noch zweimal diesem Hoch an, drehte aber beide Male knapp darunter ab. Seit Mitte April befindet sich die Aktie in einer Abwärtsbewegung. Dabei fiel sie gestern auf ein Tief bei 205,50 EUR zurück.

Die nächsten wichtigen Unterstützungszonen liegen bei 192,46 EUR bis 187,74 EUR und bei 179,50 EUR bis 170,30 EUR. Der EMA 200 liegt aktuell noch bei 164,90 EUR, nähert sich aber der zweiten Unterstützungszone langsam an.

Charttechnischer Ausblick: Zwei mögliche Kaufzonen

An beiden genannten Unterstützungszonen könnte die laufende Konsolidierung zu Ende gehen. Anschließend wäre ein Anstieg in Richtung der Widerstandszone zwischen 252,20 EUR und 262,45 EUR möglich. Sollte die Aktie diese Widerstandszone durchbrechen, ergäbe sich weiteres Aufwärtspotenzial in Richtung 365 EUR.

Sollte die Aktie aber beide potenziellen Kaufzonen durchbrechen, dann würde sich das Chartbild deutlich eintrüben. In diesem Fall wäre mit weiteren Abgaben bis ca. 122,96 EUR oder sogar in den Bereich 86,36-79,38 EUR zu rechnen.

Fazit: Nicht teuer und mittelfristig interessant

Noch bestimmt eine Konsolidierung die Richtung in der Volkswagen-Aktie. Aber diese könnte bald zu Ende gehen. Anschließend wäre eine weitere Rally bis zumindest in die Nähe des Allzeithochs möglich. Fundamental wäre dafür genügend Spielraum vorhanden. Denn teuer ist die Aktie auf Basis der aktuellen Schätzungen gewiss nicht. Aber Spielraum für Exzesse nach unten wäre vorhanden.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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