Analyse
11:10 Uhr, 08.02.2023

VOLKSWAGEN – Ist die günstig bewertete Aktie ein Kauf?

Trotz eines deutlichen Absatzrückgangs gelang es VW im abgelaufenen Geschäftsjahr Umsatz und Ergebnis zu steigern.

Erwähnte Instrumente

  • Volkswagen AG Vz.
    ISIN: DE0007664039Kopiert
    Kursstand: 130,380 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Volkswagen AG Vz. - WKN: 766403 - ISIN: DE0007664039 - Kurs: 130,380 € (XETRA)

Gestern Abend gaben die Wolfsburger die Eckdaten für das abgelaufene Geschäftsjahr bekannt. Die Anzahl der verkauften Fahrzeuge ging konzernweit um 7 Prozent auf 8,26 (Vorjahr 8,88) Millionen zurück. Die Lieferkettenproblematik vor allem bei Chips und Elektronikbauteilen und Rohstoffmangel führten zu Produktionsstaus und entsprechend langen Lieferzeiten.

Ein Zuwachs war lediglich in der Region Asien-Pazifik zu verzeichnen, aber auch nur, wenn man China bei dieser Betrachtung außen vor lässt. Im Land der aufgehenden Sonne war aufgrund des Lockdowns nämlich ein Rückgang von 3,6 Prozent zu verzeichnen.

Positiv entwickelte sich der Absatz bei den Elektrofahrzeugen. Mit einem Zuwachs von 26 Prozent wurde über ein Viertel mehr Autos verkauft als im Vorjahr. Laut VW waren es über 572.000 Wagen.

Trotz Absatzrückgang höherer Umsatz und Gewinn

Dass der Umsatz dennoch von 250,2 Mrd. EUR im Jahr 2021 auf 279 Mrd. EUR zugelegt hat, lag an höheren Fahrzeugpreisen. Überproportional legte das bereinigte operative Ergebnis zu, welches um 12,5 Prozent auf 22,5 (VJ 20,0) Mrd. EUR gestiegen ist. Die Marge konnte auf 8,1 (8,0 Prozent verbessert werden.

Schlechter als im Vorjahr und auch schlechter als erwartet, entwickelte sich hingegen der Netto-Cashflow. Dieser ging von 8,6 Mrd. EUR auf rund 5 Mrd. EUR zurück. Das Management hatte ursprünglich einen Wert auf Vorjahresniveau angepeilt. Der Rückgang lag an der bereits erwähnten Lieferkettensituation. Dank des Porsche-Börsengangs im Herbst ging der Bestand an liquiden Mitteln deutlich auf ca. 43 (VJ 26,7) Mrd. EUR nach oben.

Zum Konzerngewinn wurden noch keine Angaben gemacht. Anleger müssen sich also noch bis zum 14. März gedulden, dann hält VW die Jahrespressekonferenz ab. Dort gibt es dann auch Aussagen zur Dividendenhöhe. Analysten erwarten im Schnitt eine Ausschüttung von ca. 8,30 Euro pro VW-Vorzugsaktie. Viel interessanter dürfte aber der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr werden. Marktbeobachter gehen davon aus, dass die Autobranche im laufenden Jahr eventuell nicht mehr ganz so gut abschneidet.

Fazit: 2023 wird ein spannendes Jahr für VW & Co. Auf der einen Seite könnte sich die Lieferkettenproblematik weiter entschärfen. Auf der anderen Seite besteht die Gefahr, dass sich die globale Wirtschaft weiter abkühlt. Zudem wird die Konkurrenz speziell aus China zunehmend stärker und die Preissenkungen bei Tesla könnten sich entsprechend negativ auf die Branche auswirken. Aufgrund dieser Gemengelage wird davon ausgegangen, dass die Autobauer in diesem Jahr weniger verdienen werden als in 2022. Im Kurs der VW-Aktie scheint mir aber schon viel an negativen Szenarien eingepreist zu sein, so dass ich das Papier auf dem aktuellen Niveau mittel- bis langfristig für aussichtsreich halte.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 279,00 281,00 288,00
Ergebnis je Aktie in EUR 32,51 29,54 31,00
KGV 4 4 4
Dividende je Aktie in EUR 8,30 7,65 8,39
Dividendenrendite 6,39 % 5,89 % 6,46 %

*e = erwartet,

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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