„Vier gute Gründe für Wandelanleihen“
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Wandelanleihen oder Convertibles gehören zu den hybriden Kapitalanlagen: Der Käufer erwirbt eine Anleine mit einem Coupon, gleichzeitig aber auch das Recht auf einen Umtausch in Aktien des Unternehmens (Wandlung). In guten Märkten können Investoren am Aktienmarkt partizipieren, in fallenden Märkten halten sie eine Unternehmensanleihe. Daraus ergibt sich ein asymmetrisches Chance-Risiko-Profil.
Arnaud Brillois: „Im Jahr 2021 entwickelte sich der Aktienmarkt besser als die Wandelanleihen, was hauptsächlich an den treibenden Branchen lag: Finanz- und Energieunternehmen konnten zum Beispiel starke Gewinne verbuchen, sind bei den Convertibles jedoch kaum präsent. Die Emittenten der Wandelanleihen gehören überwiegend zu den Small- und Mid-Caps, die Wachstumskapital suchen – es besteht eine gewisse Nähe zum Aktienindex NASDAQ. Dementsprechend sind hier Branchen wie Technologie oder Healthcare stark vertreten.
Geografisch dominieren die USA den Wandelanleihen-Markt, sie machen fast Dreiviertel des Volumens aus. Russland trägt mit etwa einem Prozent nur einen geringen Anteil, so dass der Ukrainekrieg wenig direkten Einfluss auf die Papiere hat. Wir sind mit unseren Fonds gar nicht in Russland investiert.
Aktuell sprechen aus unserer Sicht die folgenden vier guten Gründe für Wandelanleihen:
- Gerade Technologie-Unternehmen wie zum Beispiel Spezialisten für Cybersecurity konnten zum Jahresauftakt mit starken Ergebnissen aufwarten.
- Wir sehen bei den Aktien aktuell attraktive Bewertungen. Die Kurse sind gefallen, obwohl die Unternehmen starke Gewinne einfahren.
- Zudem besteht ein gewisses Recovery-Momentum für einige von der Pandemie stark getroffene Branchen wie zum Beispiel den Tourismus oder die Eventveranstalter.
- Neben den Sondereffekten durch die Pandemie und die Energiepreise treiben auch strukturelle Faktoren die Inflation. Wandelanleihen können über ihre Aktienkomponente einen gewissen Inflationsschutz bieten.
Der Convertible-Markt bietet hohe Konvexität und hohe Diversität. Wir sehen daher starkes Aufwärtspotenzial nach den unserer Meinung nach übertriebenen Abwertungen im vergangenen Jahr. Wandelanleihen sind meist Kurzläufer und wenig sensitiv für Zinseinflüsse. Sie stammen oft aus dem High Yield-Bereich oder weisen gar kein Rating auf, da die Emittenten keine anderen Anleihen ausgeben.
Für einen globalen Investmentansatz ist daher eine sorgfältige Unternehmensauswahl und -analyse essenziell. Wir haben ein sehr starkes Research-Team, das für die Titelauswahl unserer Fonds verantwortlich ist. Unser zweiter Ansatz ist eine Investment-Grade-Strategie, die sich auf Convertibles mit diesem Rating konzentriert. Das reduziert das Risiko, aber auch die Chancen. In einem dritten Weg investieren wir gezielt nach unterbewerteten Wandelanleihen: Die Recovery-Strategie sucht zum Beispiel nach Titeln aus der Tourismusbranche oder anderen Bereichen, die stark unter COVID 19 gelitten haben und bei einem Übergang in die endemische Phase der Pandemie großes Aufholpotenzial haben.“
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.