Viele Belastungsfaktoren im Jahr 2008
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Düsseldorf (Fonds-Reporter.de) - Das Jahr 2008 wird mit vielen Belastungsfaktoren starten: Die Subprime-Krise, der rapide Dollar-Verfall oder der rasanter Anstieg der Ölpreise – normalerweise reicht bereits ein einziger dieser Trends für viele Sorgen aus. Die Weltwirtschaft steht nach Einschätzung von Christian Heger, Chief Investment Officer bei HSBC Investments, deshalb vor der größten Herausforderung seit der letzten globalen Rezession Anfang der achtziger Jahre. Eine weltweite Rezession in 2008 erwartet er zwar nicht, er geht jedoch davon aus, dass die Unterschiede zwischen den Volkswirtschaften zunehmen werden.
So drohe den USA eine merkliche Abkühlung, mit Wachstumsraten zwischen 1 und 2 Prozent. Auch in Europa dürfte das Wachstum 2008 spürbar zurück gehen, die vergleichsweise gute Verfassung des privaten Konsums sorge jedoch für ein rezessionsfreies Wachstum von 1,5 bis 2 Prozent. Weiter deutlich aufwärts geht es nach Ansicht von Heger hingegen in Asien und zahlreichen Ländern, die Rohstoffe exportieren. Die durch die Anbindung an den Dollar erfolgten Zinssenkungen in vielen Ländern hätten die bereits hohe Dynamik nochmals künstlich beschleunigt, so der Anlagestratege in einem aktuellen Marktausblick. Vor allem Konsum und Bau dürften daher in Ländern wie China, Indien und Brasilien die Wachstumstreiber werden.
Christian Heger geht davon aus, dass die Aktienmärkte vor allem im ersten Halbjahr 2008 vor einer Welle von Gewinnenttäuschungen stehen. Der im Durchschnitt von den Analysten erwartete Gewinnanstieg für 2008 in den USA und in Europa passe nicht zu den Erwartungen einer volkswirtschaftlichen Abkühlung. Nicht nur bei den Banken, auch bei vielen zyklischen Sektoren drohen empfindliche Korrekturen, ist der HSBC-Experte überzeugt: "Wir erwarten, dass 2008 allenfalls eine schwarze Null bei der Gewinnentwicklung für die europäischen und amerikanischen Unternehmen übrig bleiben wird."
Nach Einschätzung von Heder befinden sich die Aktienmärkte aber trotz der drohenden Gewinnenttäuschungen nicht in einem Negativszenario. Große Pluspunkte seien die monetäre Unterstützung der Notenbanken sowie die moderate Bewertung. Selbst bei einem unterstellten leichten Gewinnrückgang liege die Bewertung an den meisten Aktienmärkten noch immer unter dem langfristigen historischem Durchschnitt, im Vergleich zu den langfristigen Renditen am Rentenmarkt sogar nahe der historischen Tiefstände. Viele Aktien bieten zudem hohe Liquidität und einen gewissen Inflationsschutz - dies seien einige wichtige Anlagekriterien für das neue Jahr. Er hält daher an vielen Aktienmärkten ein Plus von 5 bis 8 Prozent für erreichbar.
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