Vertrauensverlust hält an
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Frankfurt (Fonds-Reporter.de) - Die Kurseinbrüche an den Aktienmärkten und die fallenden Häuserpreise haben zusammen mit den steigenden Energie- und Versorgerpreisen zu einem deutlichen Vertrauensverlust bei den Verbrauchern geführt. Dies schreiben Arun Ratra und Philipp Vorndran, Experten von Credit Suisse Asset Management, in einem aktuellen Marktkommentar.
Mittlerweile stehe fest, dass das reale BIP-Wachstum in den USA für die erste Jahreshälfte nahe bei Null liegen werde. Die Arbeitsmarktdaten seien schwach ausgefallen und man erwarte einen weiteren Rückgang der bereits niedrigen Häuserpreise. Auch in Europa habe sich die Stimmung verschlechtert. Wie in den USA rechne man auch für Großbritannien mit einer vom Häusermarkt ausgehenden Konjunkturverlangsamung. Rückläufig entwickele sich auch die japanische Wirtschaft, v.a. aufgrund einer schwachen Nachfrageseite. Der Konjunkturabkühlung in den Industrienationen stehe allerdings eine erfreulichere Entwicklung in den Schwellenländern gegenüber. Bereits 2007 hätten insbesondere China und Indien die Wachstumsverlangsamung zu einem bestimmten Grad kompensieren können.
Gefährdet sind die Schwellenländer nach Ansicht der Experten von Credit Suisse allerdings durch die weltweit steigenden Preise von Lebensmitteln und Energie. Die Gefahr einer hohen Inflation sei in einigen Volkswirtschaften durchaus real und sollte nicht ignoriert werden. Die steigenden Lebensmittel-, Energie- und Versorgerpreise sorgten in mehreren Volkswirtschaften für eine höhere Gesamtinflation. Der Anstieg der Gesamtinflation wirke sich mittlerweile auch auf die Kerninflation aus. Ein Grund zur Sorge sei die hohe Inflation für Schwellenmärkte vor allem deshalb, weil besonders Basis-Güter wie Lebensmittel und Energie von dem Preisanstieg betroffen seien.
In den USA versuche die Notenbank Federal Reserve in erster Linie, das Konjunkturwachstum anzukurbeln, wodurch die Bekämpfung der Inflation zumindest vorübergehend in den Hintergrund rücke. In Europa hingegen behalte die EZB die Inflation sehr genau im Auge. Allerdings werde der nächste Zinsschritt sehr wahrscheinlich tiefere Zinsen bringen. Die Märkte würden mittlerweile in stärkerem Umfang Zinssenkungen einpreisen als noch vor einigen Wochen. Sollten in Europa die Zinsen senken, könnte das auch den schwachen Dollar stützen. Man gehe nicht davon aus, dass sich der aktuelle Abwärtstrend gegenüber dem Euro noch lange fortsetzt. Allerdings dürfte der Dollar auch weiterhin schwach bleiben.
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