Kommentar
14:49 Uhr, 05.07.2004

Vertrauen in japanische Wirtschaft wächst

Das gestiegene Vertrauen in eine anhaltende Erholung der japanischen Wirtschaft hat sich im Juni in einem festeren Yen und höheren Zinsen bemerkbar gemacht. So sind die japanischen Renditen in der Spitze von 1,5 auf 1,9 Prozent gestiegen. Für die weitere wirtschaftliche Entwicklung stellt der Anstieg von Zinsen und Währung jedoch noch kein Problem dar. Auch Finanzminister Tanigaki hat erst vor kurzem noch einmal beteuert, dass die Regierung an schnellen, von den Fundamentaldaten abweichenden Wechselkursbewegungen kein Interesse hat. Nachdem die Bank of Japan in ihrem Monatsbericht erstmals von einer positiven Wirkung der gestiegenen Unternehmensgewinne und des Aufwärtstrends in der Industrieproduktion auf die Binnennachfrage gesprochen hat, hat die Hoffnung, dadurch auch endlich das Deflationsproblem zu überwinden, neue Nahrung erhalten. Noch ist es aber nicht so weit. Stattdessen kommt der Konsum nur langsam in Gang und die japanische Wirtschaft ist nach wie vor stark exportabhängig. So ist die Kerninflation im Mai mit -0,3 Prozent im Jahresvergleich überraschend deutlich gesunken. Trotzdem sind die positiven Entwicklungen nicht zu übersehen. So ist die Arbeitslosenquote im Mai unerwartet auf 4,6 Prozent und damit den niedrigsten Stand seit August 2000 gefallen und das reale Verfügbare Einkommen ist um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Beides sind positive Rahmenbedingungen für einen nachhaltigen Aufschwung in Japan.

Weiter bullish für japanische Aktien

Der japanische Aktienmarkt konnte sich in den vergangenen Wochen von den deutlichen Kursrückgängen von Ende April bzw. Anfang Mai erholen. Viele Marktteilnehmer erwarten, dass die vornehmlich exportinduzierte Konjunkturerholung auf die Binnennachfrage überspringt und damit für einen nachhaltigen Aufschwung sorgt. Vor allem die Sektoren Einzelhandel, Immobilien und Finanzdienstleistungen stabilisieren sich. Unsere Einschätzung für den japanischen Aktienmarkt bleibt aufgrund des weltwirtschaftlichen Umfelds, der niedrigen Bewertung des Gesamtmarktes und des hohen erwarteten Gewinnwachstums der Unternehmen sehr positiv. Dabei sollten besonders binnenwirtschaftlich orientierte Sektoren von der konjunkturellen Stärke und den eingeleiteten strukturellen Verbesserungen profitieren.

Renditen mit begrenztem Potenzial

Obwohl das Wachstum in Japan robust bleibt, dürfte das Aufwärtspotenzial der Renditen in Japan begrenzt bleiben. Dabei halten wir die Entwicklung der Renditen gegenwärtig für wenig fundamental getrieben. Stattdessen wird die reichlich vorhandene Liquidität im Inland fast ausschließlich dazu genutzt Anleihen zu kaufen, weil es keine positive Kreditnachfrage gibt.

Quelle: Activest

Activest, die Investmentgruppe der HypoVereinsbank, entstand durch Zusammenlegung der Activest Institutional Investmentgesellschaft mbH und Activest Investmentgesellschaft mbH zum 01. Juli 2002. Zusammen mit der Activest Luxembourg S.A. werden mehr als 18,4 Mrd. Euro in 164 Publikumsfonds für Privatkunden und rund 30,8 Mrd. Euro in 345 Spezialfonds für institutionelle Anleger verwaltet (12/2002). Damit zählt die Gesellschaft zu den größten und erfahrensten Kapitalanlagegesellschaften in Deutschland und kann auf eine mehr als dreizehnjährige Erfahrung im Publikumsfondsbereich und einundvierzigjährige Erfahrung in der institutionellen Vermögensverwaltung zurückgreifen.

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