Vertrauen in die staatliche Rente sinkt weiter
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Frankfurt (Fonds-Reporter.de) - Die Bereitschaft der Deutschen, Geld für ihren Ruhestand zurückzulegen, stagniert auf verhältnismäßig hohem Niveau: So zeigt das fünfte Altersvorsorge- Barometer von JPMorgan Asset Management zwar einen marginalen Rückgang der Sparer- Quote von 0,3 Prozentpunkten. Der Anteil derjenigen, die monatlich Geld für ihren Ruhestand zurücklegen, hat sich mit 41,9 Prozent aber deutlich über der 40-Prozent-Marke stabilisiert. Bei der letzten Befragung im Dezember 2007 war dieses Niveau durch einen Anstieg von rund 4 Prozentpunkten erst erreicht worden, nachdem zuvor zweimal rückläufige Ergebnisse zu verzeichnen waren.
"Das aktuelle Altersvorsorge-Barometer zeigt, dass die Abgeltungssteuer im laufenden Jahr noch keine Auswirkung auf die Anzahl der langfristigen Sparer gehabt hat", erläutert Jean Guido Servais, Direktor Marketing und PR von JPMorgan Asset Management in Frankfurt. "Die weiterhin turbulenten Märkte haben anscheinend neue Vorsorgesparer abgeschreckt. Die stabilen Ergebnisse weisen jedoch darauf hin, dass bestehende Sparpläne, Versicherungen und andere Vorsorge-Verträge wohl nicht aufgelöst worden sind", unterstreicht Servais.
Bei der aktuellen Befragung im Mai 2008 war auch der Anteil der Vorsorge-Muffel, die angaben langfristig "nichts" zu sparen, rückläufig. Mit 40,4 Prozent sank ihr Anteil um 0,4 Punkte. Damit hat sich die Differenz zwischen Sparern und Nicht-Sparern auf 1,5 Prozentpunkte (+0,1) vergrößert. Bei der vorletzten Befragung im September 2007 war dieser Wert noch negativ (-4,2) - es gab damals also wesentlich mehr Sparmuffel als Vorsorger.
Diejenigen, die in der Befragung angeben nicht langfristig vorzusorgen, haben dafür zwei grundlegend verschiedene Begründungen: Ein Teil fühlt sich durch Staat und Betriebsrenten gut versorgt und ist der Meinung, nicht zusätzlich sparen zu müssen. Ein weitaus größerer Teil sieht die Notwendigkeit zur Vorsorge, gibt jedoch an, dafür kein Geld übrig zu haben. So können es sich 28,6 Prozent der Befragten nicht leisten zu sparen – das ist ein bedeutsamer Anstieg um 2,8 Prozentpunkte im Vergleich zur letzten Befragung und macht fast ein Drittel aller Befragten aus. Der Anteil derjenigen, die glauben, nicht vorsorgen zu müssen, ging dagegen deutlich um 3,2 Prozentpunkte zurück: Nun sieht sich mit 11,9 Prozent nur noch rund jeder achte Befragte durch die staatliche und betriebliche Altersvorsorge gut versorgt. Der Glaube an die gesetzliche Rente bröckelt somit deutlich von 8,5 auf 6 Prozent und auch das Vertrauen in die Absicherung durch Staat plus betriebliche Altersvorsorge geht um 0,6 Punkte auf 5,9 Prozent zurück.
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