Verschärftes Spardiktat: Peugeot kann die Krise nicht mehr umfahren

Paris (BoerseGo.de) - Der französische Autobauer PSA Peugeot Citroen forciert sein Sparprogramm. Laut Angaben von diesem Donnerstag sollen zusätzlich zu dem bereits beschlossenen Stellenabbau von 9.600 Jobs weitere 3.600 Stellen ersatzlos wegfallen. Das Werk Aulnay-sous-Bois bei Paris soll komplett dicht gemacht werden, außerdem soll die Fertigung in einer Fabrik in Rennes gedrosselt werden. .

Peugeot reagiert mit den drastischen Schritten auf den sich zuletzt verschärfenden Absatzeinbruch. Wie das Unternehmen Ende vergangener Woche mitteilte, war im ersten Halbjahr 2012 bei einem Absatz von 1,62 Millionen Autos und leichten Lastwagen ein Verkaufsrückgang von 13 Prozent zu verkraften. Am größten ist die Not auf dem europäischen Markt. Hier brachen die Verkäufe der Franzosen um gut 15 Prozent auf 980.000 Fahrzeuge ein. PSA Peugeot Citroen ist insbesondere in West- und Südeuropa aktiv. „Mit Frankreich, Italien und Spanien stecken die traditionell starken Märkte für Peugeot in einer tiefen Krise“, so Europas zweitgrößter Autokonzern in der vergangenen Woche. Wegen der Schuldenkrise und der gestiegenen Arbeitslosigkeit könnten sich immer weniger Südeuropäer und Franzosen neue Autos leisten.

In der Autosparte rechnet Peugeot für die ersten sechs Monate mit einem operativen Verlust von 700 Millionen Euro. Seit Mitte vergangenen Jahres verliert das Unternehmen nach eigenen Angaben jeden Monat 200 Millionen Euro. Ende 2011 hatte der Konzern weltweit knapp 210.000 Mitarbeiter, davon gut 100.000 in Frankreich.