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08:18 Uhr, 14.07.2005

Verbraucherpreise steigen um 1,8 %

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist der Verbraucherpreisindex für Deutschland im Juni 2005 gegenüber Juni 2004 um 1,8% gestiegen. Im Vergleich zum Mai 2005 erhöhte sich der Index um 0,1%. Die Schätzung für Juni 2005 auf Grund der Ergebnisse aus sechs Bundesländern (+1,9 %) wurde damit leicht nach unten korrigiert. Im April und Mai hatten die Jahresveränderungsraten bei + 1,6% und + 1,7% gelegen.

Die Preise für Mineralölprodukte wirkten sich im Juni 2005 (wie seit April 2004) preistreibend auf die Jahresteuerungsrate aus: Ohne Heizöl und Kraftstoffe hätte die Teuerungsrate nur bei 1,3% gelegen. Vor allem leichtes Heizöl verteuerte sich gegenüber dem Vorjahr überdurchschnittlich um 40,8%. Eine ähnlich hohe Teuerung für Heizöl wurde zuletzt im Oktober 2004 erreicht (+ 40,5% gegenüber Oktober 2003). Kraftstoffe kosteten im Juni 2005 7,0% mehr als im Juni 2004, darunter Dieselkraftstoff + 16,0% (Jahreshöchststand). Auch die Preise für Haushaltsenergie lagen deutlich höher als ein Jahr zuvor (Strom: + 4,4%; Gas: + 8,6% und Zentralheizung, Fernwärme: + 13,8%). Im kurzfristigen Vergleich stiegen insbesondere die Preise für leichtes Heizöl (+ 12,9% zum Vormonat) und Kraftstoffe (+ 2,1%) spürbar an. Ohne Einrechnung der Mineralölprodukte wäre der Verbraucherpreisindex von Mai auf Juni 2005 unverändert geblieben.

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr im Schnitt um 0,3%. Teurer wurde insbesondere Obst (+ 4,0%, darunter Bananen: + 20,0% und Weintrauben: + 5,6%). Günstiger wurden Molkereiprodukte und Eier (- 1,4%) sowie Speisekartoffeln (- 20,1%) und Bienenhonig (- 8,7%). Im Vergleich zum Mai 2005 sanken die Nahrungsmittelpreise geringfügig (- 0,1%). Erfreulich weniger als im Vormonat mussten die Verbraucher saisonbedingt für Gemüse zahlen (- 1,9%, darunter Salatgurken: - 29,3%, Tomaten: - 23,9% und Kopfsalat: - 10,6%). Die seit Februar 2005 steigenden Preise für Bohnenkaffee erhöhten sich erneut: Im Juni 2005 verteuerte sich Bohnenkaffee im Vergleich zum Vorjahr um 15,4% und zum Vormonat um 6,8%.

Wie in den Vormonaten wirken im Verbraucherpreisindex die Erhöhungen der Tabaksteuer (zuletzt im Dezember 2004) und der Kraftfahrzeugsteuer (im Januar 2005). Die dazugehörigen Teuerungsraten gegenüber Juni 2004 lagen für Tabakwaren bei 10,7% und für die Kraftfahrzeugsteuer bei 20,1%. Dagegen beeinflussen die staatlichen Maßnahmen der Gesundheitsreform die Jahresteuerungsrate für die Gesundheitspflege nur noch geringfügig (+ 1,8%).

Deutlich geringere Preise als im Vorjahresmonat wiesen neben Informationsverarbeitungsgeräten (- 11,2%) unter anderem Telefon- und Telefaxgeräte (- 14,5%), Farbfernseher (- 10,6%) sowie Foto- und Filmausrüstungen (- 9,3%) auf. Dagegen mussten die Verbraucher unter anderem für Rundfunk- und Fernsehgebühren (+ 3,8% beziehungsweise + 5,4%) sowie für Eintrittskarten zum Fußballspiel (+ 3,0%) und zum Vergnügungspark (+ 5,3%) tiefer in den Geldbeutel greifen.

Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland hat sich im Juni 2005 gegenüber Juni 2004 um 1,8% erhöht. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Index um 0,2%. Die Schätzung vom 24. Juni 2005 wurde damit bestätigt.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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