Nachricht
08:32 Uhr, 09.06.2005

Verbraucherpreise steigen im Mai um 1,7 %

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist der Verbraucherpreisindex für Deutschland im Mai 2005 gegenüber Mai 2004 um 1,7% gestiegen. Im Vergleich zum April 2005 erhöhte sich der Index um 0,3%. Die Schätzung für Mai 2005 auf Grund der Ergebnisse aus sechs Bundesländern wurde damit bestätigt. Im März bzw. April 2005 hatte die Jahresveränderungsrate bei + 1,8% bzw. + 1,6% gelegen.

Die Preise für Mineralölprodukte wirkten sich im Mai 2005 immer noch (wie seit April 2004) preistreibend auf die Jahresteuerungsrate aus: Ohne Heizöl und Kraftstoffe hätte sie 1,5% betragen. Vor allem leichtes Heizöl verteuerte sich gegenüber dem Vorjahr überdurchschnittlich um 20,9%. Kraftstoffe kosteten im Mai 2005 1,2% mehr als im Mai 2004 (darunter Dieselkraftstoff: + 9,6%). Auch die Preise für Haushaltsenergie lagen deutlich höher als ein Jahr zuvor (Strom: + 4,4%; Gas: + 8,4% und Zentralheizung, Fernwärme: + 12,7%). Im kurzfristigen Vergleich verbilligten sich insbesondere sowohl leichtes Heizöl (- 5,3% gegenüber April 2005) als auch Kraftstoffe (- 0,3%), dagegen stiegen die Preise für Zentralheizung, Fernwärme an (+ 1,9%).

Wie in den Vormonaten wirken im Verbraucherpreisindex die Erhöhungen der Tabaksteuer (zuletzt im Dezember 2004) bzw. der Kfz-Steuer (im Januar 2005) preissteigernd. Die dazugehörigen Teuerungsraten gegenüber Mai 2004 lagen bei 10,7% bzw. bei 20,1%. Insgesamt wird der Einfluss der administrierten Preisentwicklung auf den Gesamtindex geringer. Von der Gesundheitsreform wirkte sich seit April 2005 nur noch die ergänzende Maßnahme der Ausnahmeliste rezeptfreier Medikamente aus: Im Vergleich zum Mai 2004 stiegen die Preise für Gesundheitspflege um 1,6%.

Ein wesentlicher Grund für den erneuten Indexanstieg im Mai 2005 ist die Preisentwicklung für Pauschalreisen bzw. Beherbergungsdienstleistungen. Diese verteuerten sich binnen Jahresfrist um 7,8% bzw. 4,1%. Ursache hierfür ist maßgeblich ein Kalendereffekt (zeitliche Lage des Pfingstfestes). Auch im Vergleich zum Vormonat war saisonbedingt ein deutlicher Preisanstieg für Pauschalreisen und Beherbergungsleistungen (+ 13,5% bzw. + 6,5%) zu beobachten.

Die Preise für Nahrungsmittel und alkholfreie Getränke erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 0,6%. Teurer wurden insbesondere Obst (+ 3,4%) und Gemüse (+ 1,2%, darunter Tomaten: + 41,3% und Salatgurken: + 11,5%). Deutlich mehr als im Vorjahr mussten die Verbraucher weiterhin für Bohnenkaffee (+ 9,3%) zahlen. Günstiger dagegen wurden Molkereiprodukte und Eier (- 1,2%). Im Vergleich zum Vormonat April 2005 stiegen die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke an (+ 0,5%). Teurer wurden insbesondere Gemüse (+ 3,4%, darunter Speisekartoffeln: + 18,8%, Tomaten: + 11,9% und Salatgurken: + 9,3%) und Obst (+ 2,0%).

Weiterhin geringere Preise im Jahresvergleich wiesen Informationsverarbeitungsgeräte (- 11,5%, darunter Personalcomputer: - 13,9% und Monitore: - 25,5%), Telefon- und Telefaxgeräte (- 14,5%) sowie Foto- und Filmausrüstungen (- 8,3%) auf. Mehr dagegen musste der Verbraucher im Mai 2005 - wie bereits im April 2005 - für Rundfunk- und Fernsehgebühren ausgeben. Binnen Jahresfrist legten die Preise um 3,8% bzw. 5,4% zu.

Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland hat sich im Mai 2005 gegenüber Mai 2004 um 1,4% erhöht. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Index um 0,2%. Die Schätzung vom 25. Mai 2005 wurde damit geringfügig nach unten korrigiert.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten