Venezuela will die schwere Wirtschaftskrise überwinden
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Caracas (Godmode-Trader.de) - Gegen die wahnwitzig grassierende Inflation geht die Regierung in Venezuela nun gezielt vor. So wurden fünf Nullen aus der Landeswährung gestrichen. Aus einer Million Bolívar fuerte sind mit Wirkung zu Wochenbeginn 10 Bolívar soberano (souveräner Bolívar) geworden. Zudem soll der Bolívar künftig an die neue Kryptowährung Petro gekoppelt sein. Als Kryptowährung bezeichnet man ein digitales Zahlungsmittel. An diesem Dienstag wurden die neuen Banknoten in Umlauf gebracht.
Die Währungsumstellung gehört zu einer Reihe von Reformen, mit denen Staatschef Maduro die schwere Wirtschaftskrise beilegen will. So wird die strenge Kontrolle der Wechselkurse gelockert. Künftig dürfen in rund 300 Wechselstuben Devisen gehandelt werden. Zu guter Letzt will die sozialistische Regierung die Preise für Benzin dem internationalen Niveau angleichen. Bislang gibt es Benzin in Venezuela praktisch gratis.
Ist der Währungs-Cut nun ein geeignetes Mittel ist, die Inflation zu stoppen? Experten sind skeptisch. Zuletzt prognostizierte der Internationale Währungsfonds (IWF) für das laufende Jahr eine Inflationsrate von einer Million Prozent. Außerdem könnte die Wirtschaftsleistung des Landes um 18 Prozent schrumpfen.
Ein historischer Vergleich mag ebenfalls Zweifel schüren. Der großen Inflation in Deutschland im Jahr 1923 konnte damit Einhalt geboten, dass die Notenpresse stillgelegt wurde, mit der die Regierung zuvor ihre stark gestiegenen Ausgaben beglich. Die Geldmenge stieg nicht mehr. Doch genau diesen Weg geht Venezuela nicht. Die Regierung erhöhte den Mindestlohn von bislang fünf Mio. Bolívar fuerte (weniger als ein Euro) auf 1.800 Bolívar soberano (etwa 27 Euro). Das zusätzliche Geld könnte die Inflation somit weiter anheizen. „Die Zentralbank wird frisches Geld drucken. Genau das hat schon zu der Hyperinflation geführt", sagte der oppositionelle Abgeordnete José Guerra vom Finanzausschuss der Nationalversammlung. Gleichzeitig werden Mehrwert- und Körperschaftssteuer erhöht.
Venezuelas einst große Ölindustrie siecht dahin. Wegen des desolaten Zustands der Förderanlagen kann das Land derzeit nicht von den wieder anziehenden Ölpreisen profitieren. Der Anstieg reicht nicht aus, um die Verluste durch die sinkende Förderung auszugleichen. Die Fördermenge ist auf zuletzt 1,36 Mio. Barrel pro Tag gesunken. Für ein Land mit den weltweit größten Ölreserven eine traurige Bilanz.
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