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12:09 Uhr, 26.08.2024

VDMA: Mögliche Zölle sind enormes Risiko-Potenzial für EU-Maschinenbau

BERLIN (Dow Jones) - Ein Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen mit anvisierten generellen Einfuhrzöllen hat nach Ansicht des Verbands der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) ein "enormes Risiko-Potenzial" für den europäischen Maschinenbau und würde Produktionsverlagerungen in die USA verstärken. Laut einer Umfrage unter VDMA-Mitgliedsunternehmen in den USA stellt ein denkbarer genereller Zoll von 10 Prozent auf alle Importe weltweit das größte Risiko-Potenzial für europäische Unternehmen mit US-Geschäft dar.

"Trotz Trumps Rhetorik gegenüber Europa und Deutschland konnte unsere Industrie in der ersten Amtszeit Trumps seine Geschäfte auf dem amerikanischen Markt ausbauen", erklärte Ulrich Ackermann, Leiter der VDMA-Außenwirtschaftsabteilung. "Aber die europäischen Maschinen- und Anlagenbauer waren in dieser Zeit auch nur in Ausnahmefällen mit zusätzlichen Hemmnissen auf dem US-Markt konfrontiert. Das würde sich aber bei einer Wiederwahl Trumps wahrscheinlich ändern. Deshalb fordern wir unsere Mitgliedsunternehmen auf, die Zolldrohungen ernst zu nehmen."

Immer mehr VDMA-Mitgliedsunternehmen lokalisierten Teile ihrer Produktion in den USA, um an dem stark wachsenden US-Maschinenmarkt zu partizipieren und als Reaktion auf den weltweit zunehmenden Protektionismus. "Sollte eine Regierung Trump 2.0 weltweite Zölle einführen, dürfte der in den letzten Jahren stark gewachsene Trend zur Lokalisierung noch weiter beschleunigt werden", sagte Ackermann. "Die Mehrheit unserer Mitglieder sind jedoch kleine und mittlere Unternehmen, die oft weder personell noch von den finanziellen Ressourcen her in der Lage sind, Produktionskapazitäten in der ganzen Welt aufzubauen. Sie sind und bleiben vom Maschinenexport aus Europa heraus abhängig, was das US-Geschäft schwieriger machen dürfte."

Ein Sieg der Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Kamala Harris, signalisiert laut VDMA nach ihren bisherigen Aussagen eine Fortsetzung der Handelspolitik der Biden-Ära. Diese zeichne sich laut VDMA durch die Verbesserung der Beziehungen zu den wichtigsten Verbündeten, die Stärkung der kritischen Lieferketten und massive Industriesubventionen aus, insbesondere für erneuerbare Energien und die Produktionsinfrastruktur.

Dieser Fokus sei eine klare Abkehr von der historischen Handelsagenda gewesen, die sich auf niedrige Zölle und wenig staatlichen Einfluss konzentrierte. "Das Programm von Harris lässt aktuell keine Pläne erkennen, neue Zollschranken für europäische Importe zu errichten", so der VDMA.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/kla

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