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09:22 Uhr, 05.06.2024

VDA-Präsidentin Müller warnt vor EU-Zöllen auf chinesische Importe

BERLIN (Dow Jones) - Die Präsidentin des Automobilverbands VDA, Hildegard Müller, hat vor EU-Strafzöllen auf Importe chinesischer E-Autos gewarnt und dabei eine aktivere Rolle der Bundesregierung auf EU-Ebene gefordert. "Innerhalb der EU gibt es sehr unterschiedliche Sichtweisen auf die Zoll-Frage, weil viele Länder größere Import- als Exportüberschüsse haben. Frankreich exportiert etwa kaum Autos nach China. Das erklärt, warum dort Zölle eher befürwortet werden", sagte Müller der Rheinischen Post und warnte zugleich: "Die Exportnation Deutschland gerät in der EU mächtig unter Druck. Deswegen brauchen wir eine starke deutsche Politik, die die Handelsfragen aktiv mitgestaltet." Dem VDA mache die Tendenz zu mehr Protektionismus Sorgen.

Müller warnte zudem vor negativen Folgen der geplanten EU-Batterieverordnung für Deutschland. "Diese Verordnung würde neue Batteriefabriken hierzulande verhindern, die wir aber dringend brauchen. Da wird in Brüssel gerade Industriepolitik zugunsten anderer europäischer Standorte gemacht", sagte sie. Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA) forderte die Bundesregierung dazu auf, für bessere Standortbedingungen und mehr Wettbewerbsfähigkeit zu sorgen. Bis 2030 werde die deutsche Autoindustrie 15 Millionen E-Autos bauen, habe sie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) unlängst zugesagt. "Wo wir sie bauen und verkaufen, hängt von den Rahmenbedingungen ab, und die sind in Deutschland nicht mehr gut", hob Müller hervor.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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