VCI erwartet 2024 Umsatzrückgang - Erholung lässt auf sich warten
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die chemisch-pharmazeutische Industrie in Deutschland hat ein schwieriges Jahr hinter sich: Die Hoffnungen auf eine Belebung der Konjunktur haben sich nicht erfüllt, wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) mitteilte. Aufträge blieben aus, Produktion und Umsatz gingen 2023 zurück und der Ausblick auf das kommende Jahr ist nicht besser: Zum Jahresende herrsche in der Branche weiterhin Rezessionsstimmung, teilte der Verband mit.
"Wir befinden uns mitten in einem tiefen, langen Tal. Und noch ist unklar, wie lange wir es durchschreiten müssen", sagte VCI-Präsident Markus Steilemann laut der Mitteilung. Ein schneller Aufschwung sei nicht in Sicht.
Die Chemie- und Pharmaproduktion insgesamt lag 2023 um 8 Prozent unter dem Vorjahr. Ohne das Pharmageschäft lag der Rückgang bei 11 Prozent. Den Unternehmen fehlten zunehmend die Aufträge. Die Kapazitäten der Branche waren mit durchschnittlich rund 77 Prozent nicht ausgelastet. Damit liege die Produktion seit neun Quartalen unterhalb der wirtschaftlich notwendigen Grundauslastung von 82 Prozent, teilte der VCI mit.
Der Branchenumsatz ging im Jahresvergleich um 12 Prozent auf rund 230 Millionen Euro zurück. Dazu trugen auch rückläufige Chemikalienpreise bei. Die Erzeugerpreise für chemisch-pharmazeutische Produkte waren 2023 durchschnittlich rund 1 Prozent günstiger als im Vorjahr.
Zudem belasten hohe Produktionskosten die Branche. Laut einer aktuellen Mitgliederumfrage des Branchenverbandes erlitten knapp 40 Prozent der Unternehmen deutliche Gewinneinbrüche. Rund 15 Prozent der Unternehmen schreiben bereits rote Zahlen.
Für das Jahr 2024 geht der Branchenverband aktuell nicht davon aus, dass die Chemieproduktion wieder ansteigt: Beim Branchenumsatz wird ein Minus von 3 Prozent erwartet. Für die Chemieindustrie ohne Pharma wird mit einem Produktionsrückgang um 1 Prozent und einem Umsatzrückgang um 5 Prozent gerechnet.
Von der Bundespolitik forderte der Branchenverband einen "tiefgreifenden Politikwechsel und einen Fokus auf eine wettbewerbsfähige Wirtschaft". Nötig seien dafür auch konkurrenzfähige Energiepreise, schrieb der VCI und forderte hier kurzfristig eine Entlastung der Unternehmen, langfristig mehr Tempo beim Umbau des Energiesystems. Auf der Mängelliste stünden weiterhin eine marode Infrastruktur, der Fachkräftemangel und eine überbordende Bürokratie und Regulierung.
"Wir müssen Deutschland neu denken. Wir brauchen eine Offensive 2030", forderte Steilemann.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/sha/kla
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