US‐Märkte im Spätzyklus: Die Wahl der Indizes wird wichtiger
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Paris (GodmodeTrader.de) - Seit Beginn des Jahres zählen die US‐Aktienmärkte gerechnet auf Eurobasis zu den Top‐Performern. Standard‐Indizes wie der MSCI USA oder der S&P 500 kletterten um bis zu 13 Prozent. Noch besser lief es für Unternehmen des NASDAQ 100. Der Index stieg um 22,7 Prozent. Nach allgemeiner Ansicht befinden sich die US‐Märkte nun im Spätzyklus, wie Heike Fürpaß‐Peter vom französischen ETF‐Anbieter Lyxor in einem aktuellen Matkommentar schreibt.
„In einer solchen Phase sind in der Regel weiterhin Chancen vorhanden. Sie sind allerdings nicht mehr breit über alle Sektoren verteilt. Ein selektives Vorgehen wird damit noch wichtiger“, so Fürpaß‐Peter. Für ETF‐Anleger bedeute dies, stärker auf die Indizes zu schauen, die ihren Investments zugrunde lägen bzw. ihren Anlagepräferenzen entsprächen. Hierbei böten sich zwei Methoden an. Zum einen ließen sich die Indizes daraufhin abklopfen, in welchem Umfang sie verschiedene Sektoren gewichteten. Gehen Investoren davon aus, dass etwa der Sektor der Informationstechnologie weiterhin die Nase vorn haben werde, so sollten sie einen Index auswählen, der entsprechende Titel stark berücksichtige. In Frage kämen dann etwa der NASDAQ 100 oder der Russell 100 Growth, heißt es weiter.
„Während im ersten Index Unternehmen der Informationstechnologie mit 59, 8 Prozent gewichtet sind, macht ihr Anteil beim Russell 100 Growth 42,1 Prozent aus. Erwarten die Anleger, dass sich in den kommenden Monaten Finanztitel besonders gut entwickeln werden, so steht ihnen mit dem S&P 500 Banks ein Index zu Verfügung, der zu 100 Prozent in Finanztitel investiert ist. Investoren, die ein solches Klumpenrisiko scheuen, können zum Beispiel den FTSE USA EPRA/NAREIT wählen. Hier ist die Gewichtung mit 43,6 Prozent deutlich geringer“, so Fürpaß‐Peter.
Stünden hingegen Versorgungsunternehmen im Fokus der Anleger, so sollten diese einen Bogen um Standardindizes wie zum Beispiel den Morningstar US Large‐Mid‐Cap oder den MSCI USA machen und stattdessen auf den FTSE USA Core Infrastructure setzen. Letzterer berücksichtige Versorgungsunternehmen zu fast 50 Prozent. Unabhängig von der Betrachtung einzelner Sektoren ließen sich Indizes auch dadurch unterscheiden, wie stark sie zyklische oder defensive Branchen gewichteten. Zyklische Branchen schnitten vor allem in starken Konjunkturphasen gut ab. Defensive Branchen wie zum Beispiel der Gesundheitssektor hingegen entwickelten sich relativ unabhängig von Konjunkturschwankungen. Allerdings sei ihr Kurspotenzial geringer, heißt es weiter.
„Gerade jetzt, da sich Investoren eine Meinung bilden müssen, wie lange der Zyklus in den USA noch anhält, kann die Wahl des richtigen Index je nach Einschätzung eine wichtige Rolle spielen“, so Fürpaß‐Peter. Neige der Investor eher zur Vorsicht, sollte er einen Index wie den FTSE USA Core Infrastructure wählen. Hier machten defensive Titel mit 61,7 Prozent die Mehrheit des Underlyings aus. Nahezu ausgewogen sei das Verhältnis hingegen beim FTSE USA Qual/Vol/Yield‐Index. Glaube der Anleger an die Fortsetzung der positiven Konjunkturentwicklung in den USA, könne er zyklische Branchentitel etwa mit dem Russell 2000 oder dem Dow Jones Industry Average‐Index übergewichten, heißt es abschließend.
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