USD/ZAR - Es gibt auch noch exotische (bullische) Harmony
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Die Bewegungsarmut der letzten Zeit brachte auch wie der ein oder andere interessierte Leser sicher auch schon bemerkt haben wird, keinerlei attraktive Harmony mehr zum Vorschein. Doch umso erstaunlicher das sich mit dem Blick auf diverse Charts von Währungspaaren abseits des Mainstreams doch eine interessante Entdeckung auftat. Wie getitelt handelt es sich hierbei um ein exotischeres Währungspaar in Form des USD/ZAR. Trotz dessen wirken natürlich auch hier diverse Impulse, welche durchaus harmonische Verhältnisse erzeugen können. Im heutigen Fall lässt sich daher ein in der Entstehung befindliches bullisches Gartley-222-Harmony-Pattern finden.
Doch betrachten wir kurz vorher die Ursprünge des lokalisierten Patterns. Während des vergangenen Jahrhunderts, um 1935, untersuchte Harold M. Gartley (*1899 - † 1972) die Zusammenhänge von Fibonacci und erarbeitete hierbei diverse Muster für die Finanzmärkte. Jedes Muster hatte seine Relevanz für bestimmte Märkte, doch das bekannteste und am häufigsten verwendete Muster ist jenes, nach ihm benannte Gartley-Muster mit einer beschriebenen Trefferquote von 70 %. Zweck des Gartley-Musters ist es die entsprechenden Intraday- oder Tagesbewegungen nach diversen Fibonacci-Verhältnissen zu erfassen, da sich typischerweise die Preise sehr häufig in jenen Formationsimpulsen bewegen. Doch warum der merkwürdig klingende Namen der heutigen Formation? Die Gartley-222-Formation ist nach dem Buch „Profit in the Stock Market“ benannt. Dort, eben auf Seite 222, wird diese Formation erläutert. Es heißt, dass keine Seite des fast 500 Seiten umfassenden Werkes wichtiger sei als die Seiten 221 bis eben 222. Dort wird die Formation detailliert beschrieben und als eine der besten Trading-Chancen im Markt bezeichnet. Schauen wir uns daher sogleich die bekannte Beispielgrafik anhand der idealen Verhältnisse an:
Sie sehen oben die theoretisch notwendige Abfolge an Bewegungsimpulsen. Exakt diese zeigt sich auch beim USD/ZAR-Tageschart unter einer kleinen Einschränkung. Einzig der Impuls von XA zur Ausbildung des Punkte B zeigt sich mit dem Abdrehen vor dem 61,80 %-Fibonacci-Level nicht so, wie es dem Ideal entspricht. Dennoch kennzeichnet sich dieser Rücklauf mit dem Unterschreiten des 50,00 %-Levels als Schwungvoll und so bleibt die Formation interessant. Gerade auch deshalb, weil die Symmetrie im Ganzen durchaus zuversichtlich stimmt. Doch wie lokalisiert man denn nun den Einstieg? Dazu kommen wir im nachfolgenden Absatz:
Der Entry-Punkt des Patterns befindet sich beim 78,60 %-Fibonacci-Retracement von XA bei rund 10,4000 ZAR. Doch ist dies nicht der alleinige Ausgangspunkt um einen Entry-Punkt zu definieren. Wie in oben dargestellter Beispielgrafik ersichtlich, muss man auch noch die 161,80 %-Fibonacci-Extension von BC bei rund 10,3375 ZAR in Betracht ziehen und erhält somit sogar noch mehr als nur einen Entry-Punkt – vielmehr nämlich eine Zone der möglichen Umkehr im Sinne des bullischen Harmony-Patterns. Von dieser Zone ausgehend definieren wir jetzt im Sinne von Fibonacci die goldene Mitte und erhalten somit im Zentrum dieser einen Punkt um 10,3700 ZAR. Exakt dieser dient nunmehr der weiteren Betrachtung im Sinne der Tradeplanung. Denn vergessen Sie nie die Tatsache, dass man sich mit der Gartley-222-Formation stets gegen bestehende Trendimpulse stellt. Wie man im jüngsten Chartverlauf eindrucksvoll sieht, befindet sich das Währungspaar in einer klaren Abwärtsbewegung, auch wenn die letzten zwei Tage durch Stabilisierungsversuche gekennzeichnet waren. Daher auch an dieser Stelle nochmals die bekannte Aussage aus Händlerkreisen: „Wenn diese Formationen funktionieren – funktionieren sie perfekt, aber wenn nicht – so scheitert sie kläglich!“
Somit kommen wir jetzt zum elementaren Teil eines Trading-Setups. Nämlich zur Bemessung des Chance-Risiko-Verhältnisses (CRV). Die Formation selbst liefert aufgrund ihrer vorausgesetzten Bedingungen natürlich auch klare Regeln für das Scheitern jener in diesem Fall bullischen Annahme. Der Ausgangspunkt X dieser Formation ist dabei strengstens zu beachten. Sollte es nämlich zu Unterschreitung dieses Levels kommen, wäre das Gartley-222-Setup passé und es könnte vielmehr eine Ausdehnungsvariante in Form der auch schon häufig hier vorgestellten Butterfly-Formation. Konkret sollte daher nicht das Tief vom 14. Mai bei 10,2758 ZAR unterschritten werden. Ein Stopp-Loss bei spätestens 10,2600 ZAR wäre folglich angebracht. Ausgehend vom Entry und dem bekannten Stopp-Level lassen sich nunmehr anhand der angedachten Bewegung CD und deren klassischer Fibonacci-Retracements mögliche Ziele auf der Oberseite lokalisieren. Eine Anpassung der aktuell noch theoretischen Retracements nach tatsächlich generiertem Tiefpunkt innerhalb von 10,3375 bis 10,4000 ZAR sollte natürlich erfolgen. Doch ausgehend vom Ideal und der goldenen Mitte leiten wir nachfolgend die CRV ab:
1. Take Profit (38,20 %) bei 10,5500 ZAR = 1,64
2. Take Profit (50,00 %) bei 10,6070 ZAR = 2,15
3. Take Profit (61,80 %) bei 10,6640 ZAR = 2,67
4. Take Profit (Punkt C) bei 10,8460 ZAR = 4,33
Tageschart - Created Using Teletrader Professional
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Christian Kämmerer
Head of Research & Analysis JFD Brokers Germany
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