Analyse
10:10 Uhr, 18.04.2018

Mega-Ausbruch bei diesem Währungspaar?

Milliarden werden aktuell in den Markt gepumpt, um den Hongkong-Dollar künstlich zu stützen. Doch kippt die Anbindung an den US-Dollar, sind riesige Bewegungen möglich. Wie Trader davon profitieren, erfahren Sie in diesem Artikel.

Erwähnte Instrumente

  • USD/HKD
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    Kursstand: 7,84990 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • USD/HKD - WKN: A0AEZZ - ISIN: XC000A0AEZZ6 - Kurs: 7,84990 $ (FOREX)

Hongkong ist eine chinesische Sonderverwaltungszone, die unter dem Motto "Ein Land, zwei Systeme" noch mehrere Jahrzehnte lang weitreichende Autonomie gegenüber dem Rest Chinas genießt. Unter anderem hat die ehemalige britische Kronkolonie noch eine eigene Währung, den Hongkong-Dollar (HKD). Hongkong gehört nicht nur zu den weltweit wichtigsten Finanzplätzen, sondern hat wegen seines riesigen Hafens, über den viele Waren aus China nach Europa und in die USA gelangen, auch für die Realwirtschaft eine große Bedeutung. Der Hongkong-Dollar ist bereits seit Jahrzehnten an den US-Dollar gekoppelt. Seit der letzten Anpassung des Wechselkursregimes im Jahr 2005 wird der USD/HKD-Wechselkurs durch die De-Facto-Notenbank Hongkongs, die Hong Kong Monetary Authority (HKMA), künstlich in einer Spanne von 7,75 bis 7,85 gehalten.

Seit der letzten Woche hat USD/HKD allerdings mit 7,85 das obere Band der Begrenzung erreicht, wie der folgende Chart zeigt.

USD/HKD im Tageschart
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Verantwortlich für den Absturz des Hongkong-Dollars beziehungsweise den Anstieg von USD/HKD ist unter anderem die Tatsache, dass die kurzfristigen Zinsen für US-Dollar-Kredite zuletzt deutlich angestiegen sind. Dahinter steckt insbesondere der Zinserhöhungskurs der US-Notenbank Fed sowie Dollarabflüsse aus Europa nach Trumps Steuerreform, die insbesondere die Dollarfinanzierungskosten außerhalb der USA deutlich erhöht haben. Wegen der höheren Zinsen (abzulesen am sogenannten LIBOR-HIBOR-Spread) werden aktuell riesige Summen von Hongkong-Dollar in US-Dollar getauscht und aus der chinesischen Sonderverwaltungszone abgezogen. Dies zeigt sich auch im Anstieg von USD/HKD. Hinzu kommen Geldabflüsse in andere Teile Chinas, da Metropolen wie Shanghai wirtschaftlich immer stärker zum hochentwickelten Hongkong aufschließen.

Die HKMA hat inzwischen 3,6 Milliarden Dollar in den Markt gepumpt, um einen Ausbruch von USD/HKD (gleichbedeutend mit einem weiteren Absturz des Hongkong-Dollars) zu verhindern. Doch das hat bisher nicht ausgereicht, den USD/HKD vom oberen Begrenzungsband wegzubewegen.

USD/HKD: Künstliche Handelsspanne von 7,75 bis 7,85 
Statischer Chart
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Da die HKMA US-Dollar verkaufen und Hongkong-Dollar erwerben muss, um ein Überschreiten der oberen Begrenzung zu verhindern, kann sie dieses Spiel nur solange fortsetzen, bis die Dollar-Devisenreserven aufgebraucht sind. Dann bleibt der HKMA nichts anderes übrig, als die bisherige Begrenzung aufzuheben.

USD/HKD im kurzfristigen Chart mit Stundenkerzen
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Sollte dies geschehen, ist ein sehr starker Anstieg im Währungspaar USD/HKD möglich. Schließlich wurde das Währungspaar Jahrzehnte lang künstlich in einer engen Handelsspanne zum Dollar gehalten. Mutige Trader könnten bereits jetzt Long-Positionen eingehen, um von einem möglichen Ausbruch zu profitieren. Allerdings ist das auch mit Risiken verbunden: Sollte die HKMA tatsächlich Änderungen des Wechselkursregimes vornehmen, ist es möglich, dass Broker vorübergehend den Handel mit USD/HKD einstellen oder dass die Marginforderungen kurzfristig stark angehoben werden.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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